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Business, Motor, Recht, Tools

Österreichs Firmen sehen vorerst wenig KI-Umwälzungen

Robert Kaup ©Tietoevry / Richard_Tanzer

Umfrage. Österreichs Firmen halten KI bisher nicht für spielentscheidend: Nur bei 15% ist es strategisches Managementthema. Man sieht vor allem rechtliche Hürden, doch dagegen gibt es Hilfe, so IT-Dienstleister Tietoevry.

Künstliche Intelligenz (KI) bringe disruptive Veränderungen in Wirtschaft und Arbeitswelt, doch bei der Nutzung zeigen sich Österreichs Führungskräfte noch eher zurückhaltend: 15 Prozent der befragten Führungskräfte haben KI bereits als strategisches Managementthema etabliert, ein Fünftel hat schon KI-Anwendungen eingeführt. Etwa die Hälfte nannte rechtliche Bedenken, u.a. in Bezug auf den Schutz von Firmendaten, als größte Hürde. Überraschend: Rund zwei Drittel (64%) sehen durch KI-Entwicklungen nur geringe oder gar keine Änderungen ihres Geschäftsmodells auf sich zukommen.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine KI-Umfrage des IT-Dienstleisters Tietoevry Austria gemeinsam mit den Partnern Microsoft Österreich und SAP Österreich. Für die Umfrage hat der Marktforscher TQS Research & Consulting laut den Angaben vor kurzem 100 heimische Entscheider:innen in großen Unternehmen mit mehr als 250 bzw. mehr als 500 Mitarbeitenden interviewt.

„Disruptiver Wandel“

„Wirtschaft und Gesellschaft erleben gerade einen disruptiven Wandel durch generative Künstliche Intelligenz, mit zahlreichen, noch kaum absehbaren künftigen Möglichkeiten. Die Umfrageergebnisse zeigen deutlich, dass der Großteil der österreichischen Unternehmen erst am Beginn der KI-Reise steht“, so Robert Kaup, Managing Director von Tietoevry Austria: „Die große Lücke in der strategischen Führung in Bezug auf KI spiegelt sich auch in einem geringen Implementierungsgrad von KI-Tools wider. Vielerorts herrscht noch Unklarheit über konkrete Mehrwerte von KI und auch der Einfluss auf Geschäftsmodelle wird überwiegend nicht gesehen.“

Datenschutz und fehlendes Fachwissen bremsen

Bei der Einführung von KI-Anwendungen sehen Österreichs Entscheider:innen aktuell noch verschiedene Hemmnisse: Die Mehrheit äußerte rechtliche Bedenken, etwa hinsichtlich des Datenschutzes (48%) oder rund um Fragen der Datensicherheit (27%). Für jeden fünften Befragten mangelt es an technischem Fachwissen im Unternehmen (22%) und an Datenverfügbarkeit und -qualität (19%) für den Einsatz von KI-Lösungen.

Tatsächlich seien Datenschutzbedenken im Kontext der eingesetzten KI-Tools relevant, denn in den heimischen Unternehmen dominieren aktuell vor allem öffentlich zugängliche Anwendungen: Mehr als ein Viertel (28%) nutzt im Berufsalltag regelmäßig den KI-Chatbot ChatGPT, gefolgt von der Übersetzungsanwendung DeepL Translate (16%). Andere Lösungen spielen erst eine untergeordnete Rolle.

Eigene Business-KI-Lösungen

Durch die weitverbreitete Nutzung von öffentlich zugänglichen KI-Tools wie ChatGPT steigt zwar das Verständnis für KI, allerdings ergeben sich auch Sicherheitsrisiken, wenn Unternehmensinformationen eingegeben werden, heißt es weiter. „Das führt zu einem hohen Bedarf an sicheren Business-KI-Lösungen zum Schutz sensibler Firmen- und Kundendaten. Nur wenn Daten im eigenen Autoritätsbereich des Unternehmens verbleiben, können die KI-Potenziale voll ausgeschöpft werden. Nutzer:innen in Unternehmen profitieren dabei von KI-Lösungen, ohne dass vertrauliche Firmendaten nach außen gelangen“, so Kaup.

Tietoevry Austria unterstütze Unternehmen zum einen durch Beratung beim Einsatz von Standard-Lösungen wie Microsoft Copilot oder Bing Chat Enterprise, zum anderen durch die Entwicklung und Einführung von maßgeschneiderten Copilot-Plugins oder KI-Chatbots, wie zum Beispiel beim ÖAMTC. KI-Lösungen von SAP seien bereits in mehr als 130 SAP-Anwendungen integriert, die die wichtigsten Geschäftsprozesse steuern, so SAP Österreich-Geschäftsführerin Christina Wilfinger: Mit neuen Anwendungen – wie etwa dem KI-Assistenten Joule – „können Unternehmen ihre Prozesse verbessern und kritische Geschäftsherausforderungen schneller lösen.“

Rund ein Viertel der Unternehmen (24%) plant, in den nächsten drei bis zwölf Monaten erste KI-Projekte umzusetzen. Mehr als die Hälfte der befragten Führungskräfte (57%) hat jedoch noch keine Pläne, ein KI-Projekt zu initiieren.

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