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Business, M&A, Recht, Steuer

M&A-Markt: Weniger Transaktionen, aber viel höhere Summen

Eva-Maria Berchtold ©EY / Point of View

Wien. Die Zahl der Transaktionen ist in Österreich 2023 um ein Viertel gesunken. Das Volumen hat sich aber beinahe verdreifacht: Von 2,3 Mrd. Euro auf 6,6 Mrd. Euro, so EY.

Neben den geopolitischen Krisen und den globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten sorgten 2023 hohe Zinsen, volatile Rohstoffpreise und ein unsicheres Investitionsumfeld für Zurückhaltung auf dem globalen M&A-Markt. Investor:innen und Führungskräfte mussten diese Faktoren weltweit bei der Planung und Durchführung von strategischen Fusionen und Übernahmen berücksichtigen, so das Beratungsunternehmen EY in einem aktuellen Bericht.

Es wird deutlich weniger oft gekauft

  • In Österreich beeinflusste die aktuelle makroökonomische und geopolitische Landschaft ebenfalls die Dealaktivitäten: 2023 gab es nur 227 Unternehmenskäufe mit österreichischer Beteiligung und damit um 70 weniger als im Vorjahr. Dies entspricht einem Rückgang um knapp 24 Prozent. Damit entwickelt sich der österreichische M&A-Markt bereits in fünf aufeinander folgenden Quartalen rückläufig.
  • Das Transaktionsvolumen stieg hingegen von 2,3 Mrd. Euro auf 6,6 Mrd. Euro (ein Plus von 187%), was insbesondere durch das Ausbleiben von Megadeals im Jahr 2022 beziehungsweise durch die fehlende Veröffentlichung der Transaktionswerte bei einigen größeren Deals in der Vorperiode begründet ist: Zur Erinnerung: In die Statistik von EY fließen – wie bei vielen ähnlichen Reports anderer Beratungsunternehmen – nur veröffentlichte Zahlen ein.

Das Volumen wurde im Wesentlichen von den Top-5-Deals getrieben:

  • die Übernahme von cargo-partner GmbH durch Nippon Express um 1,4 Mrd. Euro,
  • die Übernahme von 61 Prozent der Anteile der Constantia Flexibles Group durch One Rock Capital Partners um 1,1 Mrd. Euro,
  • der anteilige Kauf von 20 Prozent an der IMS Nanofabrication GmbH durch Bain Capital um 785 Millionen Euro,
  • der Kauf von 25,1 Prozent an der Energie Steiermark AG durch das Land Steiermark um 525 Mio. Euro sowie
  • der Kauf von 29,9 Prozent von RHI Magnesita N.V. durch Rhône Capital.

Das Volumen der fünf größten Deals macht damit 2023 mit rund 4,3 Mrd. Euro rund 65 Prozent des Gesamtvolumens aus, während sich die anderen 35 Prozent auf 29 weitere Deals, bei denen das Volumen veröffentlicht worden ist, aufteilen.

„Gemessen sowohl an der Anzahl als auch dem Volumen der Transaktionen zeigt der monatliche Trend einen deutlichen Rückgang der Aktivitäten von österreichischen Akteur:innen auch im zweiten Halbjahr 2023. Damit hat sich der Abwärtstrend am heimischen M&A-Markt weiter fortgesetzt. Von diesem niedrigen Niveau aus rechnen wir für 2024 jedoch mit einer deutlichen Steigerung, nachdem der Zyklus der Zinserhöhungen durch die Notenbanken beendet sein dürfte, Investor:innen mehr Sicherheit gewinnen und dadurch an den Verhandlungstisch zurückkehren werden“, so Eva-Maria Berchtold, Partnerin und Leiterin der Strategie- und Transaktionsberatung (Strategy and Transactions) bei EY Österreich.

Wo die Käufer herkommen

Nur noch 20 Prozent aller Käufe von österreichischen Unternehmen durch ausländische Investor:innen gingen 2023 auf das Konto von deutschen Investorengruppen – ein Anteil, der ein weiteres Jahr in Folge im Sinken begriffen ist, so EY. Weitere 42,1 Prozent der Übernahmen wurden von Investor:innen aus anderen europäischen Ländern getätigt, wie die Schweiz, Frankreich oder Schweden.

Insgesamt hatten damit 62,1 Prozent aller ausländischen Investor:innen in Österreich ihren Sitz in Europa. 26,3 Prozent entfielen auf Übersee. Zudem sind 40,7 Prozent des gesamten Inbound-Volumens Nordamerika zuzuordnen – noch vor Deutschland mit 32,5 Prozent.

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