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M&A, Recht

M&A-Umfrage von DLA Piper: Übernahmen laufen langsam an

Wolfgang Freund ©DLA Piper

Wien/London. Die Stimmung auf dem europäischen Markt für kreditbasierte Übernahmefinanzierungen sei  im zweiten Halbjahr 2011 von Vorsicht geprägt gewesen, aber grundsätzlich optimistisch für das laufende Jahr 2012. Dies ergibt eine aktuelle Umfrage der internationalen Rechtsanwaltskanzlei DLA Piper unter 100 Marktteilnehmern.

Die dritte Auflage des jährlichen „European Acquisition Finance Debt Report” zeige, dass die Marktliquidität wegen der Schuldenkrise im Euroraum sowie der daraus folgenden gestiegenen aufsichtsrechtlichen Auflagen und dem höheren Risikobewusstsein eingeschränkt bleibt.

Vier Fünftel der Befragten gehen davon aus, dass das Liquiditätsniveau nicht mehr den Stand vom September 2007 erreichen wird. Der wirtschaftliche Einfluss der im Vorjahr beobachteten volatilen Marktbedingungen spiegle sich in den für 2012 zu erwartenden Veränderungen der Kapitalstrukturen wider, heißt es in einer Aussendung.

So hat sich der Anteil der Befragten, die bei Transaktionen künftig einen Eigenkapitalanteil von mindestens 50% am erforderlichen Gesamtkapital erwarten, im Vergleich zum Vorjahr auf 37% verdreifacht.

Die höchste Aktivität bei kreditfinanzierten Übernahmen erwarten die befragten Marktteilnehmer in den Bereichen Unternehmens- und Fachdienstleistungen (19,3%), Gesundheit (15,5%), Telekommunikation/Medien/Technologie (13,2%) und verarbeitendes Gewerbe (13%) sowie im Energie- und Rohstoffsektor (11,4%).

Refinanzierungsgeschäfte vor Buyouts und Unternehmensverkäufen

Knapp ein Drittel der Befragten (29%) geht davon aus, dass Refinanzierungsgeschäfte den Markt beherrschen werden, da in den kommenden zwei Jahren hohe Fälligkeiten zu restrukturieren seien.

Mit einem Anteil von 26% folgen an zweiter Stelle Secondary und Tertiary Buyouts, bei denen Private Equity-Unternehmen Beteiligungen an ihre Wettbewerber weiterverkaufen. Dieser Bereich hatte im Vorjahr noch einen Stellenwert von 42% eingenommen.

An dritter Stelle folgen Unternehmensverkäufe mit einem Anteil von 14,3%. Darüber hinaus sollen die Umfrageergebnisse darauf schließen lassen, dass der Markt durch die regulatorischen Anforderungen an die Banken zunehmend zur Nutzung alternativer Finanzierungsquellen gedrängt werden könnten.

Die Befragten gehen davon aus, dass die traditionelle Dominanz der Banken im Markt für erstrangige Kreditfinanzierungen durch die zunehmende Aktivität von Hedge-Fonds (25% im Jahr 2012 nach noch 7% in 2011) und die Renaissance von Collateralized Debt Obligations (15% im Jahr 2012 nach 3% in 2011) aufgeweicht werden könnte.

Auch für 2012 rechnen die Befragten damit, dass gemessen am Volumen die meisten Transaktionen auf Großbritannien (52,3%) entfallen werden.

Dahinter erwarten die Marktteilnehmer in diesem Jahr einen auf knapp 29% gestiegenen Anteil (2011: 23%) an außereuropäischen Transaktionen.

Wolfgang Freund, Partner von DLA Piper: „Die Kredit- und Kapitalmärkte litten 2011 unter der Euro-Krise. Die Ergebnisse unserer Umfrage und die aktuelle Medienberichterstattung deuten darauf hin, dass sich daran auch 2012 nicht viel ändern wird. Wir gehen davon aus, dass Funding durchaus vorhanden ist, allerdings die Zahl der nach den strengen Kriterien der Investoren und Kreditgeber ‚richtigen‘ Transaktionen beschränkt ist. Insgesamt erwarten wir, dass es auch 2012 entsprechende Wachstumschancen geben wird.“

Link: DLA Piper

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