Wien. Seit einigen Jahren bündeln Unternehmen gleichartige Prozesse verschiedener Unternehmensbereiche in sogenannten Shared Service Centern (SSC), also internen Dienstleistungseinheiten. Wichtigstes Ziel: Kosten sparen. Osteuropa kommt dabei als Standort eine große Bedeutung zu.
Laut einer Umfrage der Management-Beratung Horváth & Partners und der WU Wien unter 30 großen Unternehmen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Ungarn sind die gewünschten Kosteneinsparungen auch tatsächlich erreicht worden. Doch bei anderen Zielsetzungen gibt es auch viele Unzufriedene.
„Unsere Kunden wollen durch die Bündelung von Leistungen wie Buchhaltung und Reporting in Shared Service Centern vor allem Kosten sparen“, erläutert Carina Palfrader-Fraz, Beraterin bei Horváth & Partners und Autorin der Studie.
Ein Großteil der Studienteilnehmer ist mit der Erreichung dieses Ziels zufrieden, heißt es in einer Aussendung.
Andere wichtige Gründe für die Errichtung von SSC seien die Steigerung der Prozess- und Datenqualität sowie die Standardisierung von IT-Systemen. In diesen Bereichen waren nur knapp mehr als ein Drittel mit der Zielerreichung zufrieden.
Optimierungspotenzial beim Personal
Weiteres Potenzial gibt es bei der Zusammenarbeit von Shared Service Centern und den beziehenden Stellen: Verantwortlichkeiten seien häufig nicht klar definiert, Reibungsverluste entstehen.
Am dringendsten notwendig seien Verbesserungsmaßnahmen im Personalwesen. Die Fluktuationsrate wird von 30 Prozent der Studienteilnehmer als hoch bewertet. Das bedeutet eine Steigerung der Kosten für Rekrutierung und Schulung.
Zufrieden zeigten sich die befragten Manager mit dem Fremdsprachenniveau und der Identifikation der Mitarbeiter mit der Unternehmenskultur des Mutterunternehmens.
Aufbau neuer Shared Service Center geplant
Ein Drittel der befragten Unternehmen plant den Ausbau von bestehenden Shared Service Centern in der Region. Ein weiteres Drittel erachtet einen solchen Prozess als wahrscheinlich.
34 Prozent der Befragten wollen sogar weitere SSC-Standorte in Osteuropa eröffnen. Und immerhin 20 Prozent denken über einen Aufbau von Standorten außerhalb der CEE-Region nach.
„Das Konzept der Shared Service Center hat sich definitiv bewährt. Jetzt geht es um die Optimierung und den weiteren Ausbau“, so Palfrader-Fraz.
Link: Horváth & Partners