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BCG-Studie: Investmentbanken stehen in Zukunft vor neuen Herausforderungen

Wien/New York. Makroökonomische Unsicherheit, neue Kapitalauflagen und negative Berichterstattung in Folge der Finanzkrise haben das Investmentbanking stark beeinträchtigt.

Um Erträge und Renditen wieder auf Vorkrisenniveau zu steigern, müssen sich Investmentbanken entscheiden, welche Aktivitäten sie zukünftig verfolgen wollen und einen stärkeren Fokus auf die Bedürfnisse ihrer Kunden legen. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Tough Decisions and New Directions: Global Capital Markets 2012“ der Boston Consulting Group (BCG).

Die meisten der führenden Investmentbanken erzielen eine Eigenkapitalrendite (Return on Equity, ROE) von sieben bis zehn Prozent – das entspricht der Hälfte des historisch erreichten Niveaus und den von Investoren langfristig erwarteten Werten, heißt es.

Eine Rückkehr zu Eigenkapitalrenditen von 15 Prozent oder mehr sei aber nur dann möglich, wenn die Banken geeignete Maßnahmen ergreifen, um ihre Erträge zu steigern, Kosten zu kontrollieren und ihre Kapital- und Liquiditäts­mittel genauer zu steuern. „Wir gehen davon aus, dass alle Investmentbanken, unabhängig von ihrer Größe, der regionalen Aufstellung und Ausrichtung, ihre Profitabilität und Eigenkapitalrendite wiedererlangen können – trotz der enormen Herausforderungen, die sie bewältigen müssen“, erklärt Robert Grübner, BCG-Partner und Mitautor der Studie.

Investmentbanken müssen zunächst die Segmentierung ihrer Kundengruppen und das Volumen, das sie in den kommenden Jahren anstreben, definieren, heißt es.

Nach den Ergebnissen der Studie werden künftig rund 70 Prozent des Handels­volumens elektronisch von Flow Providers abgewickelt; diese können durch Skaleneffekte eine Profitabilität erzielen, die fast wieder auf Vorkrisenniveau liegt.

20 Prozent des Handelsvolumens werden von Relationship Experts getrieben – Banken, die ihre Organisation angepasst haben, um sich voll auf die Kunden­bedürfnisse zu konzentrieren. Dazu zählen Handelsaktivitäten, die weiterhin manuell durchgeführt werden müssen.

Die übrigen zehn Prozent sollen auf Principal Traders entfallen, die bereit sind, signifikante und langfristige Risiken zu tragen; sie werden Transaktionen vorwiegend illiquider Vermögenswerte übernehmen.

Zwei weitere Ansätze gewinnen an Bedeutung

Laut BCG-Studie werden darüber hinaus zwei weitere Ansätze an Bedeutung gewinnen: Category Killers, wie z. B. Hedgefonds, die direkt mit Principal Traders hinsichtlich High-Alpha-Anlagestrategien in Konkurrenz treten, sowie führende Energieunternehmen, die mit Rohstoffen handeln.

Versorger, die sich auf Bereiche wie Clearing-Services, Backoffice-Funktionen oder Risiko­modellierung fokussieren, werden Teile der Wertschöpfungskette übernehmen, die für viele Banken nicht mehr wirtschaftlich oder weniger erfolgsentscheidend sind.

„Wenngleich keiner dieser Ansätze für sich genommen innovativ ist, können Banken nicht länger in allen Bereichen aktiv sein, wie es früher häufig der Fall war. Sie müssen sich entscheiden, welches Geschäftsmodell sie primär verfolgen wollen“, so Grübner.

Link: Boston Consulting Group Österreich

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