Wien. Es herrscht aktuell wenig Optimismus in den Führungsebenen der Banken: Zwei Drittel der Bank-Manager in Österreich und CEE erwarten für das laufende Jahr ein schwierigeres wirtschaftliches Umfeld als im Jahr 2012, so das Ergebnis der aktuellen KPMG-Studie „Banking Executive Survey 2012″.
Zwar schätzt der Großteil der Befragten die Situation des Bankensektors besser ein als jene anderer Branchen, dennoch gaben 66 Prozent an, dass die Situation 2012 schlechter war als 2011 und rechnen auch für 2013 mit keiner Verbesserung.
„Unsere Analysen zeigen eine starke Korrelation zwischen Wirtschaftswachstum und Wachstum von Krediten und Einlagen der Kunden. Ein Prozent Wirtschaftswachstum steht dabei für cirka 1,6 Prozent Wachstum von Einlagen und cirka 1,8 Prozent Wachstum bei Krediten“, kommentiert KPMG-Partner Alexander Lippner in einer Aussendung das Ergebnis der Studie, für die Manager von 110 Bankinstituten in Österreich, Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien und der Slowakei befragt wurden.
Für 2013 rechnen 25 % der Befragten mit steigenden Erträgen, 29 % gehen von gleich bleibenden Erträgen aus. 46 % der Befragten erwarten weiter sinkende Erträge.
Viele der Banken habe darauf mit Kosteneinsparungen reagiert: „Der strategische Fokus liegt nach wie vor auf Kosteneinsparungen und Fokussierung profitabler Kundensegmente, Märkte und Produkte. Auch Outsourcing von Bereichen, die nicht zum Kerngeschäft zählen, steht häufig auf der Agenda“, so Lippner.
Nur ein Viertel der Befragten schätzt die Liquiditätssituation besser als im Vorjahr ein. Der Großteil sieht keine Veränderung bzw. eine noch schwierigere Liquiditätsversorgung.
Die schwierige Liquiditätsversorgung bei gleichzeitig höheren Eigenkapitalanforderungen erschwere die Kreditvergabe: „Der ‘War for savings‘ wird trotz eines Zinsniveaus beinahe an der Nulllinie weitergeführt, um die für die Refinanzierung notwendigen Einlagen zu erhalten“, sagt KPMG Senior Manager Arno Schreiber.
Konsolidierung noch nicht abgeschlossen
Während Manager in CEE die Konsolidierung weitestgehend abgeschlossen sehen, erwarten Österreichs Manager (63 %) eine weitere Konsolidierung.
„Österreich ist nach wie vor ‚overbanked‘ ? in kaum einem anderen Land gibt es eine so hohe Anzahl an Bankstellen und so viele selbständige Banken wie hier. Wir sehen langfristig zwei bis drei nationale Player und einige Regional-banken. Das gesamte Geschäftsmodell der Banken steht auf dem Prüfstand“, so Lippner abschließend.
Link: KMPG