Hamburg. Medien in fast 50 Ländern veröffentlichten heute unter dem Namen „Offshore Leaks“ erste Informationen über eine Liste von weltweit 130.000 Personen aus mehr als 170 Ländern, die Gelder illegal in Briefkastenfirmen und Trusts an den Steuerbehörden vorbeigeführt haben sollen.
Die rund 260 Gigabyte umfassende Datenbank stammt aus einer anonymen Quelle und wurde weltweit an eine große Zahl von Medien verschickt.
Die Datenmenge aus insgesamt zehn Steueroasen umfasst 260 Gigabyte, es handelt sich um 2,5 Millionen Dokumente. 130 000 Personen aus mehr als 170 Ländern werden in den Unterlagen aufgelistet, heißt es in einer Aussendung des Norddeutschen Rundfunks (NDR).
Die Dokumente sollen demnach von zwei Firmen stammen, die auf die Errichtung von Offshore-Gesellschaften spezialisiert sind und zu den größten Anbietern weltweit gehören.
Bis zu 32 Billionen Dollar in Steueroasen
Der NDR zitiert eine 2012 erschienene Studie der britischen Nichtregierungsorganisation Tax Justice Network, die besagt, dass weltweit 21 bis 32 Billionen Dollar in Steueroasen gebunkert sein sollen.
In den den Medien zugespielten Unterlagen sollen sich Oligarchen, Waffenhändler und Finanzjongleure sowie hunderte vermögende Deutsche befinden, heißt es. Laut NDR soll der prominenteste deutsche Fall der verstorbene Industriellenerbe Gunter Sachs sein. Seine Nachlassverwalter weisen allerdings die Vorwürfe zurück. Wieviele Personen aus Österreich in den Unterlagen zu finden sind, ist derzeit noch nicht bekannt.
Link: NDR