Open menu
x

Bequem up to date mit dem Newsletter von Extrajournal.Net!

Jetzt anmelden, regelmäßig die Liste der neuen Meldungen per E-Mail erhalten.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Newsletter-Seite sowie in unserer Datenschutzerklärung.

Personalia, Recht

Neue Serie Karriere-Chancen bei Wirtschaftskanzleien — Wen sucht Freshfields Bruckhaus Deringer

Konrad Gröller, Katrin Musil ©Freshfields
Konrad Gröller, Katrin Musil ©Freshfields

Karriere. Unsere Serie „Kar­riere als Anwalt“ beleuchtet Arbeits­markt­si­tua­tion, Aus­wahl­kri­te­rien und Karriere-Chancen für Rechts­an­wäl­tin­nen und Rechts­an­wälte bzw. Jus-Studentinnen und –Stu­den­ten in Öster­reichs Anwaltssozietäten.

In der aktuellen Aus­gabe unse­rer Karriere-Serie erklären Konrad Gröller und Katrin Musil, worauf es ihnen bei Nachwuchskräften ankommt: Gröller ist Partner im Bereich Gesellschaftsrecht / M&A im Wiener Büro von Freshfields und für für die Einstellung, Weiterbildung und berufliche Entwicklung der Juristen zuständig; Katrin Musil ist Human Resources Managerin bei Freshfields Bruckhaus Deringer.

Recht.Extrajournal.Net: Wie sieht die optimale Ausbildung eines Berufseinsteigers in Ihren Augen aus?

Konrad Gröller: Wichtig ist natürlich eine solide Grundausbildung, das kann ein Studium der Rechtswissenschaften oder ein Master in Wirtschaftsrecht (WU Wien) sein. Akademische Zusatzqualifikationen, wie ein Doktorat oder ein LL.M, sind hilfreich aber nicht zwingend. Wesentlich sind sehr gute Englischkenntnisse, da wir als internationale Großkanzlei überwiegend in englischer Sprache tätig sind. Neben allen fachlichen Qualifikationen muss aber vor allem die Persönlichkeit des Berufseinsteigers zu uns passen.

Auf was achten Sie besonders bei der Auswahl Ihrer Mitarbeiter?

Katrin Musil: Uns kommt es auf das Gesamtbild der Berwerber und Bewerberinnen an. Neben der fachlichen Grundausbildung und den Englischkenntnissen achten wir daher besonders auf die Persönlichkeit der Kandidaten. Wir suchen motivierte, engagierte Kollegen und Kolleginnen, die bereit sind über den Tellerrand hinauszublicken, anzupacken und im Team zu arbeiten. Es ist wichtig, dass unsere Associates Spaß an der Sache haben und Begeisterung zeigen. Ferner sollten sie gleichzeitig detailverliebt sein und Kreativität in den Lösungsansätzen sowie wirtschaftlichen Überblick zeigen. Die Chemie muss beidseitig passen, darauf ist auch unser Interviewprozess aufgebaut. Mehrere Partner und Senior Associates interviewen hintereinander die Kandidaten. So haben wir die Möglichkeit, diese von mehreren Seiten besser kennen zu lernen und auch die Kandidaten können sich so von uns ein besseres Bild machen.

Was können Ihre Associates von Ihnen erwarten?

Gröller: Gleich am Anfang beginnt die entsprechende Spezialisierung, unterstützt durch unsere eigenen nationalen und internationalen Ausbildungsprogramme. Daher ist dies noch nicht unbedingt während des Studiums notwendig. Einige Trainings sind aber auch praxisgruppenübergreifend angelegt, sodass trotz der schnellen Spezialisierung immer ein Überblick gewährleistet ist. Mit verschiedenen Programmen, wie z.B. Career Milestones, Smart & Flexible Working, Reviews, Persönlichkeitstrainings, etc fordern und fördern wir laufend unsere Associates während ihrer gesamten Karriere bei uns. Unsere Ausbildung ist nicht nur ein Pflichtprogramm, sondern vielmehr ein Versprechen an die Associates, welche technischen und persönlichen Skills sie bei uns erlangen können.

Steht eine Spezialisierung dem notwendigen breiten Wissen für die Rechtsanwaltsprüfung nicht im Weg?

Musil: Unserer Erfahrung nach überhaupt nicht. Man lernt sich sehr schnell in die wichtigen Details zu vertiefen, sich einen Überblick zu verschaffen und sich notwendiges zusätzliches Wissen anzueignen. Gerade in einer Großkanzlei kann man auch hervorragend auf die Kollegen zugehen, Fragen stellen und sich Dinge erklären lassen. Wir betrachten das als Vorteil. Schließlich erhält jeder Associate vor der Rechtsanwaltsprüfung auch ausreichend Zeit, sich auf die Prüfung intensiv vorzubereiten. Letztendlich sollte man auch nicht vergessen, dass Rechtsanwaltsanwärter in erster Linie für Ihre Karriere und nicht für die Rechtsanwaltsprüfung lernen wollen. Das anwaltliche Arbeiten wird in Zukunft immer spezialisierter werden und wer sich ab dem Berufseinstieg spezialisiert, ist demjenigen, der das erst ab der Rechtsanwaltsprüfung angeht, zumeist ein bis drei Schritte voraus. Schließlich ist es erfahrungsgemäß auch einfacher, sich aus einer vorhandenen Spezialisierung heraus auch weitere Gebiete zu erschließen als es für einen Generalisten ist, sich in einem Gebiet zum Spezialisten zu entwickeln. Ausgewiesene Spezialisten werden sich daher auch an Veränderungen im Markt künftig besser anpassen können.

Wie arbeiten Anwälte aus Ihrer Sicht in 10 Jahren?

Gröller: Im Bereich des Wirtschaftsrechts ist schon jetzt alles deutlich globaler, internationaler und vor allem schneller geworden. Das wird weiter zunehmen. Um diesen Anforderungen als Dienstleister gerecht zu werden, ist eine hohe Spezialisierung, internationale Vernetzung und Flexibilität Voraussetzung. Wir bereiten uns auf genau diese Szenarien vor. Flexibles Arbeiten, einschließlich Mobile-office unter Verwendung moderner Kommunikationsmittel, beste internationale Vernetzung, rasche internationale Ausbildung sowohl fachlich als auch persönlich und spezielle Förderung weiblicher Associates sind nur einige Bausteine, die unsere Associates fit für die Herausforderung der Zukunft machen.

Dr. Konrad Gröller ist Partner im Bereich Gesellschaftsrecht/M&A im Wiener Büro von Freshfields Bruckhaus Deringer. Neben seiner Mandantentätigkeit ist Gröller als Partner für Personalfragen für die Einstellung, Weiterbildung und berufliche Entwicklung der Juristen zuständig.

Katrin Musil ist Human Resources Managerin im Wiener Büro von Freshfields Bruckhaus Deringer.

Link: Fresh­fields

Weitere Meldungen:

  1. Johannes Kopf und Petra Draxl leiten künftig das AMS
  2. AMS bietet jetzt maschinenlesbare Arbeitsmarktdaten
  3. Wie der neue Bildungsbonus für Arbeitslose funktioniert
  4. Leitfaden: Geflüchtete im Betrieb integrieren