Wien. Erste Group-Chef Andreas Treichl hat unerfreuliche Nachrichten für die Aktionäre: Erhöhte Vorsorgen in Ungarn und Rumänien lassen die Risikokosten von Österreichs größter Bankengruppe im Jahr 2014 von den geplanten 1,7 Milliarden Euro auf 2,4 Mrd. Euro in die Höhe schnellen. Für das Gesamtjahr erwartet die Bank nun einen Nettoverlust von 1,4 bis 1,6 Milliarden Euro; frisches Kapital braucht man deshalb nicht, aber die Dividende entfällt.
In Ungarn stehen die erhöhten Risikokosten in Zusammenhang mit den geplanten Regierungsmaßnahmen zu Retail-Fremdwährungskrediten, zu denen es heute einen Parlamentsbeschluss geben soll.
Etwaige zusätzliche Kosten durch die von Regierungsvertretern für das 2. Halbjahr 2014 angekündigte Konvertierung von FW-Krediten in Lokalwährung werden auf Grund der jüngst getroffenen Entscheidungen des Höchstgerichts nicht erwartet und sind daher in obiger Schätzung nicht inkludiert, so die Aussendung der Erste Group.
Die Lage in Rumänien
Die erhöhten Vorsorgen in Rumänien erklären sich einerseits mit den in jüngster Zeit verstärkten Bemühungen der rumänischen Nationalbank, vor dem Bilanztest (AQR) der EZB den NPL (notleidende Kredite)-Bestand in Rumänien beschleunigt abzubauen, andererseits rechnet die Erste-Tochter BCR basierend auf Angebotspreisen für großvolumige NPL-Pakete mit niedrigeren Erlösen beim Verkauf von Not leidenden Krediten, heißt es weiter.
Keine weiteren Überraschungen
Die Erste hofft, nun reinen Tisch gemacht zu haben: „Durch diese Maßnahmen haben wir alle uns zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt, damit die Jahre ab 2015 nicht durch außerordentliche Effekte belastet werden. Daher gehen wir davon aus, dass der Reingewinn der Erste Group ab dem Jahr 2015 stabiler und steigend sein wird”, wird Erste-Chef Treichl in der Aussendung zititert.
Link: Erste Group