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Business, Finanz, Recht

Finanzmarktaufsicht diagnostiziert gesunde Finanz-Player

Wien. Die FMA hat ihren Jahresbericht 2016 präsentiert und dabei einen Vergleich zur Zeit vor der Finanzkrise gezogen: Mehr Kapital bei den Finanzunternehmen, mehr Gesetze, weniger Strafen und viel mehr FMA-Mitarbeiter.

Österreichs Finanzinstitute sind heute stabil und schockresistent aufgestellt, so die FMA-Vorstände Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller: „Wir haben die richtigen Lehren aus der globalen Finanzkrise gezogen und unsere Maßnahmen greifen.“

Die österreichischen Finanzinstitute seien heute viel stabiler aufgestellt als noch vor wenigen Jahren, und sie seien auch wesentlich schockresistenter, heißt es:

  • So wurde die Kernkapitalquote der heimischen Banken in nicht einmal zehn Jahren von 7,5% (2008) auf 14,7% (2016) verdoppelt.
  • Die österreichischen Versicherungsunternehmen wiesen Ende 2016 mit einer Solvabilitätsquote gemäß Solvency II von 261% einen historischen Höchstwert aus. Das heißt, ihre Rücklagen sind derzeit mehr als doppelt so hoch wie ihre vertraglich eingegangenen Verpflichtungen.
  • Dass die präventiven Maßnahmen der FMA greifen, belegt der Vorstand zusätzlich am Beispiel der Entwicklung der Verwaltungsstrafen, die zu verhängen waren: Diese sind laut den Angaben innerhalb von fünf Jahren von 531 auf 160 zurückgegangen.

„Unsere Aufsichtspolitik, einerseits möglichst präventiv zu arbeiten, andererseits Verstöße aber konsequent zu ahnden, hat die Marktdisziplin massiv verbessert“, so Ettl und Kumpfmüller.

Das vergangene Jahr im Detail

2016 hat die FMA mit 380 Mitarbeitern und einem finanziellen Aufwand von € 66,7 Mio. 892 konzessionierte Unternehmen, die zusammen Vermögenswerte von € 1.307 Mrd. verwalten, sowie den Handel in börsennotierten Wertpapieren mit rund 33 Mio. Transaktionen im Jahr beaufsichtigt (Zum Vergleich: Im Jahr 2015 waren es noch 374 FMA-Mitarbeiter und ein finanzieller Aufwand von € 61,3 Mio. Euro).

Allein im Inland beschäftigen die konzessionierten Unternehmen derzeit rund 121.000 Mitarbeiter und erwirtschaften eine jährliche Wertschöpfung von € 15,7 Mrd, so die FMA.

Finanziert wird die FMA zu rund 94 % von den Beaufsichtigten, € 4 Mio. bezahlt der Bund pauschal. € 6,2 Mio. werden durch Gebühren und sonstige Einnahmen gedeckt. € 10,5 Mio. hebt die FMA für die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) als Kostenbeitrag für deren Dienstleistungen ein. Auf die Banken entfällt ein Kostenbeitrag von € 31,0 Mio. oder 55%, auf Versicherungsunternehmen € 11,3 Mio. oder 18%, auf Pensionskassen € 1,1 Mio. oder 2% und auf die Wertpapieraufsicht € 14,1 Mio. oder 25%.

Dass sich die Zahl der Mitarbeiter der FMA seit 2005 von rund 200 auf 380 fast verdoppelt hat, erklärte der FMA-Vorstand insbesondere mit der Vielzahl der vom Gesetzgeber übertragenen neuen Aufgaben und nennt beispielhaft den Kampf gegen den unerlaubten Betrieb, die Prospektaufsicht, die Aufsicht über Alternative Investmentfonds, die Prävention der Geldwäsche, das Enforcement Rechnungslegung, die Aufsicht über Einlagensicherungssysteme sowie die Aufgabe als nationale Abwicklungsbehörde für Banken.

Allein darauf entfiel mehr als die Hälfte des Personalzuwachses. Überdies habe die Europäisierung der Aufsicht sowie deren massive Verdichtung (der Seitenumfang der zu überwachenden Gesetze hat sich innerhalb von zehn Jahren von 660 auf 4500 versiebenfacht) zusätzliches Personal erfordert.

Link: FMA

 

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