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Business, Recht, Steuer

Weltfrauentag: 33 Vorstände sollen Vorständinnen weichen

Renate Anderl ©Sebastian Philipp / AK

Chefinnen-Anteil. Österreich hat europaweit den zweitniedrigsten Frauenanteil im Vorstand. Nun wird eine Frauenquote im Vorstand gefordert: 33 Top-Manager sollen ebenso vielen Top-Managerinnen weichen.

So heißt es bei der AK Wien, dass die 2017 in den Aufsichtsräten großer und börsenotierter Unternehmen eingeführte Frauenquote eindeutig Wirkung zeige: „In den quotenpflichtigen Unternehmen beträgt der Frauenanteil mittlerweile rund 32 Prozent“, so Christina Wieser, Betriebswirtin in der AK Wien und langjährige Autorin der Studie „AK Frauen.Management.Report“.

Auch eine regelmäßige Untersuchung des Beratungsmultis EY hat vor Kurzem ein ganz ähnliches Bild ergeben, was den Anteil von Frauen bei den Führungskräften betrifft.

In den Vorstandsetagen sehe es dagegen weiter traurig aus: Mit einem Anteil von knapp sieben Prozent ist Österreich damit in Europa vor Luxemburg an vorletzter Stelle. AK Präsidentin Renate Anderl fordert daher in einer Aussendung zum heutigen Frauentag eine Quote für den Vorstand: Als konkrete Regel schlägt sie vor, dass ab drei Personen eine weiblich sein muss. Die AK verweist dabei auch auf Deutschland, wo es neuerdings eine Frauenquote im Vorstand gibt.

So wirkt die Frauenquote im Aufsichtsrat

Bereits beschlossen wurde in Österreich eine verbindliche Quote von mindestens 30 Prozent Frauen in den Aufsichtsratsgremien großer und börsennotierter Unternehmen. Seitdem hat sich der Anteil dort von 16,1 Prozent im Jahr 2017 auf aktuell 32,3 Prozent erhöht. „Was wir allerdings bemerken ist, dass die Dynamik abflacht. Denn zuletzt betrug die Steigerung nur noch einen knappen halben Prozentpunkt. Das deutet auf eine neue gläserne Decke bei 30 Prozent hin“, analysiert Studienautorin Wieser. Zudem zeigt der Report auch, dass in den nicht-quotenpflichtigen Unternehmen der Anteil weiter nur schwach zunimmt – und aktuell bei 18,3 Prozent liegt.

„Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass wir hier weiter ansetzen müssen. Denn jetzt wird nach dem Motto agiert: Wir haben unsere Schuldigkeit getan. Aber mehr schon auch nicht“, sagt AK Präsidentin Anderl. Sie fordert eine weitere Aufstockung der Quote für den Aufsichtsrat auf 40 Prozent und eine Ausweitung auf alle großen und börsennotierten Unternehmen. Anderl: „Derzeit gibt es Einschränkungen wie mindestens sechs KapitalvertreterInnen im Aufsichtsrat. Das muss sich ändern, es darf keine Ausnahmen mehr geben.“

33 Top-Manager müssten Top-Managerinnen weichen

Zudem fordert die AK Präsidentin nun auch die Einführung einer Quote für den Vorstand. Grund seien die europaweit sehr niedrigen Zahlen. Während der Durchschnitt bei knapp über 19 Prozent liegt, kommt Österreich laut Studienautorin Wieser gerade einmal auf knapp sieben Prozent und liege damit vor Luxemburg an vorletzter Stelle. „Dabei geht es um den Vergleich von Unternehmen, die in den verschiedenen Leitindizes wie dem österreichischen ATX gelistet sind. Aber auch bei den 200 umsatzstärksten Betrieben ist der Anteil mit aktuell neun Prozent Frauen im Top-Management nicht gerade berauschend“, so Wieser.

Es zeige sich, dass „mit Freiwilligkeit nichts zu erreichen ist. Wir fordern daher eine Quote für den Vorstand in den börsennotieren Unternehmen. Ab drei Personen muss eine davon weiblich sein“, so AK Präsidentin Anderl. Davon betroffen wären laut AK 44 Unternehmen. Elf davon haben bereits eine Frau im Vorstand. Es gehe also konkret um die Besetzung von 33 Spitzenpositionen in Österreich. Das würde den Frauenanteil auf rund 22 Prozent steigern, heißt es.

 

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