Open menu
x

Bequem up to date mit dem Newsletter von Extrajournal.Net!

Jetzt anmelden, regelmäßig die Liste der neuen Meldungen per E-Mail erhalten.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Newsletter-Seite sowie in unserer Datenschutzerklärung.

Business, Motor, Steuer

Umsätze in der Autoindustrie steigen wieder

Gerhard Schwartz ©EY / Robert Herbst

Studie. Der Umsatz der 16 größten Autokonzerne der Welt ist laut EY im ersten Halbjahr um ein Drittel gestiegen. Er bleibt aber weiter unter dem Vorkrisenniveau.

Die Automobilindustrie hat im ersten Halbjahr 2021 weltweit eine positive Umsatzentwicklung genommen: Die 16 größten Autokonzerne der Welt erzielten im ersten Halbjahr insgesamt einen operativen Gewinn von 71,5 Mrd. Euro – nach einem Verlust von 4,1 Mrd. Euro in der ersten Hälfte des Vorjahres, so die Ergebnisse einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens EY.

Die durchschnittliche Marge ist laut Studie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von -0,7 Prozent auf 8,8 Prozent geklettert – und damit auf den höchsten Stand seit 2004, als die Analyse erstmals durchgeführt wurde.

Die deutschen Konzerne haben demnach mit einer gemeinsamen Marge von 11,2 Prozent weltweit die Nase vorn. Bei BMW sei der Wert bei 14,5 Prozent gelegen, womit der bayerische Autokonzern im ersten Halbjahr laut Studie der weltweit profitabelste war.

Während der Gewinn auf ein neues Rekordniveau kletterte, lagen der weltweite Pkw-Absatz und Umsatz unter dem Vorkrisenniveau von 2019:

  • Zwar stieg der Pkw-Absatz um 27 Prozent auf 33,5 Millionen Fahrzeuge, lag damit aber immer noch elf Prozent niedriger als in der ersten Hälfte des Jahres 2019.
  • Und auch der Umsatz der Konzerne stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar um 32 Prozent auf 809 Milliarden Euro, verfehlte damit aber das Niveau des Vergleichszeitraums 2019 um zwei Prozent bzw. 16 Milliarden Euro.
  • Das stärkste Absatzplus erwirtschafteten die untersuchten Unternehmen im ersten Halbjahr in den USA, wo die Verkäufe um 29 Prozent zulegten, gefolgt von Westeuropa (plus 27 %) und China (plus 23 %).

Aktienkurse steigen

Die gute Entwicklung der Finanzkennzahlen macht sich auch in der Entwicklung der Aktienkurse bemerkbar:

  • In Summe ist die Marktkapitalisierung der 16 untersuchten Unternehmen seit Jahresbeginn um 15 Prozent auf 1,6 Billionen US-Dollar geklettert.
  • Überdurchschnittlich stark stieg der Börsenwert von Ford (plus 58 %) und Volkwagen (plus 53 %).
  • Höchstbewerteter Autokonzern ist nach wie vor Tesla mit einer Marktkapitalisierung von knapp 703 Milliarden US-Dollar – das sei mehr als doppelt so viel, wie alle deutschen Hersteller zusammen wert sind.

Vorfahrt für teure Autos in der Produktion

„Die Branche hat mit den eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen gegengesteuert und profitiert jetzt vom Trend zu teuren und großen Modellen, gleichzeitig aber auch vom derzeit für sie günstigen Preisumfeld“, so Gerhard Schwartz, Partner bei EY Österreich. „Durch den Chipmangel können sich die Autokonzerne auf margenstarke Fahrzeuge konzentrieren und sind weniger darauf angewiesen, hohe Rabatte zu geben. Die Nachfrage ist derzeit größer als das Angebot, das stärkt den krisengebeutelten Unternehmen natürlich den Rücken.“

Alle untersuchten Konzerne konnten ihre Profitabilität laut Studie deutlich steigern, rote Zahlen schrieb keines der Unternehmen, nachdem im Vorjahreszeitraum noch acht der 16 Unternehmen ein negatives operatives Ergebnis ausgewiesen hatten.

Das Hochfahren der Elektromobilität und das deutliche Absatzwachstum haben sich laut Schwartz bei Elektroautos und Plug-in-Hybriden offenbar nicht spürbar negativ auf die Marge ausgewirkt: „Die Ausrichtung auf Elektromobilität wird aktuell von den meisten Autobauern stark forciert. Zumindest bisher ist von den befürchteten Gewinneinbrüchen wegen vermeintlich weniger profitablen Elektroautos nichts zu sehen“.

Trotz der derzeit hervorragenden Finanzlage sieht Schwartz die Autoindustrie in schwierigem Fahrwasser: „Der Mangel an verfügbaren Halbleitern und anderen Produkten führt zu teils erheblichen Einschränkungen in der Produktion und zu hohen Zusatzkosten.“

 

Weitere Meldungen:

  1. Alexander Bamberger neuer Geschäftsführer von BMW Austria
  2. Rödl & Partner holt drei Transaktionsberater von Deloitte
  3. Studie von EY misst finanziellen Mehrwert durch Diversität
  4. Berater sollen sich auf KI und ESG stürzen, so UBIT-Strategiepapier