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Was die Nachhaltigkeitsarbeit der Gemeinden hemmt

Michael Klewan ©KPMG

Umfrage. 84 Prozent der österreichischen Gemeinden halten Nachhaltigkeit für sehr wichtig. Doch es mangelt u.a. am qualifizierten Personal, so eine aktuelle Studie von KPMG.

Die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen, eine transparente Haushaltsführung und Berichterstattung sowie die Sicherstellung der Daseinsvorsorge stehen im Fokus der österreichischen Gemeinden. Dazu braucht es unter anderem ausreichend qualifizierte Personalressourcen, die häufig schwer zu finden sind, so die Erkenntnisse der KPMG-Umfrage „Kommunales Management – Governance für Morgen“, die in Zusammenarbeit mit der FH Oberösterreich, Studiengang Public Management, erstmals durchgeführt wurde.

Bereitschaft zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsprojekten

84 Prozent der befragten Gemeindevertreter geben an, dass Nachhaltigkeit für sie sehr wichtig ist, doch nur eine Minderheit von knapp neun Prozent erwähnt, dass Projekte in ihrer Gemeinde umgesetzt wurden. Insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energieträger ist die Motivation groß: 44 Prozent sind dabei, konkrete Maßnahmen, wie etwa Photovoltaik-Projekte, zu realisieren.

Die Gemeinden sind auch im Bereich Infrastruktur und Mobilität (13 Prozent) aktiv: Der Ausbau des Radwegnetzes sowie E-Tankstellen zählen zu den avisierten Projekten. „Der seitens der Teilnehmenden angemerkte, relativ geringe Umsetzungsgrad lässt sich auf die umfassende Dichte an Aufgaben und Herausforderungen sowie anhand der begrenzt verfügbaren personellen und finanziellen Ressourcen zurückführen“, so Michael Klewan, Senior Manager bei KPMG.

76 Prozent der Befragten geben an, dass Korruptionsprävention eine wichtige Rolle einnimmt. Für ein Drittel der Befragten enthalten die gesetzlichen Vorgaben klare Verhaltensregeln und erfordern aus ihrer Sicht keine erläuternden, internen Regeln. „Damit lässt sich unter anderem auch erklären, dass ein Compliance Management System bei den wenigsten der Befragten vorhanden ist und damit ein Entwicklungspotenzial erkennen lässt“, so Sonja Irresberger, Senior Managerin bei KPMG.

Abschied von der Kameralistik

Die Umstellung von der VRV 1997 (Kameralistik) auf die VRV 2015 (3-Komponenten-Haushalt) stößt auf wenig Begeisterung: Knapp die Hälfte der Befragten geben an, dass die Umstellung für sie einen signifikanten Mehraufwand ohne erkennbaren Mehrwert darstellt. Dafür nützliche Managementinstrumente zur Budgetsteuerung und -überwachung kommen bei zwei von zehn der Befragten zum Einsatz.

„Je größer die Gemeinde ist, desto mehr werden Managementinstrumente zur Steuerung und Überwachung der Gemeindehaushalte verwendet. Vordergründig dabei sind Kennzahlenanalysen zur Steuerung und -überwachung des Gemeindehaushalts im Einsatz“, so Klewan.

Herausforderungen der Zukunft

Kinderbetreuung, Schaffung und Ausbau leistbaren Wohnens, Breitbandausbau sind die drei Top-Themen für Gemeinden in den kommenden fünf Jahren. Gleichzeitig rolle die Pensionierungswelle unaufhaltsam. „Die Herkulesaufgabe der Gemeinden liegt darin, qualifizierte Mitarbeiter in ausreichender Anzahl zu finden und zu gewinnen, um die Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten und die bevorstehenden Aufgaben zu bewältigen“, so Franziska Cecon, Professorin für Public Management an der FH OÖ.

Ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften wird von 43 Prozent der Befragten beklagt und nur rund ein Drittel ist der Meinung, dass für die Erfüllung der Aufgaben insgesamt ausreichend Personal zur Verfügung steht. Regelmäßige Überstunden, Informationsflut und ständige Gesetzesänderungen werden als vordergründige Argumente vorgebracht. Dem folgend ist der Wunsch nach Digitalisierung und Automatisierung sehr groß: 58 Prozent der Befragten geben an, ihre Prozesse und Abläufe digitalisieren zu wollen.

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