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Manz: Beletage für Events statt Buchshop am Kohlmarkt

Die künftige Manz Beletage am Wiener Kohlmarkt © PODRECCA ZT-GmbH

Wien. Die Buchhandlung Manz am Kohlmarkt schließt im Juni ihre Pforten. Der Fachverlag Manz bleibt mit der neuen „Beletage“ vor Ort, entworfen von Boris Podrecca. Die Digital-Schiene wird ausgebaut.

Die Buchhandlung Manz am Kohlmarkt 16, 1010 Wien, unverwechselbar durch das 1912 von Adolf Loos gestaltete denkmalgeschützte Portal, wird per Mitte Juni 2023 geschlossen, teilt Fachverlag Manz mit. „Mit der fortschreitenden Digitalisierung von Anwält*innen, Steuerberater*innen und Richter*innen haben sich auch deren Kaufverhalten und Bedürfnisse geändert“, erklärt Susanne Stein-Pressl, die geschäftsführende Gesellschafterin des Unternehmens: „Unsere Webshop-Umsätze sind in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Die Kundinnen und Kunden bestellen heute weitgehend online (E-Mail oder Webshop) oder rufen einfach bei unserer Kundenbetreuung an.“

Digitalisierung und Corona

All das bedeute, dass ein stationäres Ladengeschäft für juristische Fachbücher und Fachzeitschriften an Bedeutung verloren hat und sich der Betrieb eines solchen in einer Premiumlage wie dem Wiener Kohlmarkt wirtschaftlich leider nicht mehr sinnvoll darstellen lasse. Angesichts dieser Entwicklungen, die durch die Corona-Zeit noch verstärkt wurden, sei die Konzentration auf alternative Vertriebskanäle abseits des stationären Geschäfts nur ein folgerichtiger Schritt.

Buchhandlung Kohlmarkt ©Manz

Das bekannte Ladengeschäft am Kohlmarkt 16 wird somit am Freitag, den 16. Juni 2023 letztmalig für Kunden geöffnet und danach für immer geschlossen. Die Mitarbeiter*innen der Buchhandlung verbleiben bei Manz und verstärken künftig mit ihrer Fachexpertise das Account Management, Kundenbetreuung und Rechtsakademie, heißt es weiter. Man werde auch weiterhin alle juristischen Berufsgruppen mit Fachbüchern und Fachzeitschriften aller Verlage in gewohnter Qualität bedienen. Ausgeliefert wird über die etablierten Zustelldienste (DPD, Post), sowie in den inneren Bezirken Wiens auch per hauseigenen Fahrradboten.

Neue Ressourcen für neue Kanäle

Die frei werdenden Ressourcen sollen laut der Ankündigung der Entwicklung der Rechtsdienstleistungen und den im Recht tätigen Akteur*innen zugutekommen: Manz hat den Trend zur Digitalisierung frühzeitig erkannt, war mit der Rechtsdatenbank RDB ein Legal Tech-Pionier und setze sich mit den damit einhergehenden Veränderungen intensiv auseinander. Investiert werde nun noch stärker in neue Technologien und hauseigene Lösungen, wie die neue Ähnlichkeitssuche unter Nutzung von KI (RDB Genjus) sowie auch die semantische Suche innerhalb der RDB, die in Kürze zur Verfügung stehen werde.

Susanne Stein-Pressl: „Die Medienbranche durchlebt eine der größten Transformationen seit der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg. Bereits in den 1980er Jahren hat Manz daher die RDB Rechtsdatenbank gegründet. Seitdem haben wir zahlreiche wegweisende Digitalisierungsprojekte angestoßen und umgesetzt.“

Mit neuem Konzept am alten Standort

Die bestehenden Büroräumlichkeiten im 1. Stock des Kohlmarkt 16, oberhalb des jetzigen Ladengeschäfts, werden nach den Plänen des bekannten Architekt Boris Podrecca adaptiert und im Oktober 2023 als „MANZ Beletage“ eröffnet. Geschaffen werde dort ein exklusives Kommunikationszentrum für individuelle Autoren- bzw. Kundengespräche, samt multimedialer Präsentationsfläche für juristische Fachmedien, sowie einem Studio für Webinare der Rechtsakademie, kündigt Manz an.

„Architektonischer Schulterschluss Tradition – Moderne“

Bei den neuen Räumen sollen klassische und moderne innenarchitektonische Elemente einen spannenden Kontrapunkt bilden – ein architektonischer Schulterschluss zwischen der Tradition des Stammhauses am Kohlmarkt mit der innovativen digitalen Zukunftsausrichtung des Verlags werde stattfinden. Architekt Podrecca hat Firmengebäude, Wohnbauten und Hochhäuser bis hin zum Wiener Millennium Tower (gemeinsam mit Gustav Peichl und Rudolf F. Weber) entworfen, aber auch große Platzgestaltungen – darunter für die Städte Cormons, Verona und Neapel in Italien, Piran in Slowenien sowie Leoben, St. Pölten und Klagenfurt in Österreich. „Mit der Beletage verbinden wir Tradition und Innovation. Wir wollten etwas Zeitgemäßes schaffen, das die Geschichte umarmt und das Unternehmen zugleich sichtbar ins 21. Jahrhundert führt“, so Susanne Stein-Pressl.

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