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Business, Recht, Veranstaltung

30 Jahre nach Tschernobyl: Wiedergeburt der Nuklearenergie?

Püspök, Lorenz, Pawloff, Stühlinger, Liebel ©oekostrom
Püspök, Lorenz, Pawloff, Stühlinger, Liebel ©oekostrom

Wien. Kritische Stimmen sehen durch Atomkraftwerke nicht nur Umwelt und Bevölkerung, sondern auch den Ausbau erneuerbarer Energien gefährdet. Die oekostrom AG lud nun anlässlich des 30. Jahrestages der Tschernobyl-Katastrophe in Kooperation mit neongreen network zur Podiumsdiskussion mit dem Titel „Atomkraft 2.0 – kommt es zum Showdown in der europäischen Energiepolitik?“.

Die oekostrom AG hat bereits eine Initiative gegen Nuklearenergie ins Leben gerufen und schreckt auch vor rechtlichen Schritten nicht zurück.

Es diskutierten Global 2000-Antiatom-Kampaignerin Patricia Lorenz, Günter Liebel, Leiter der Sektion Umwelt und Klimaschutz im Umweltministerium, Peter Püspök, Präsident Erneuerbare Energie Österreich und oekostrom AG-Vorstand Lukas Stühlinger. Moderation: Adam Pawloff von neongreen network.

Verdrängung alternativer Energiequellen

Dabei gingen sie der Frage nach, ob Europa durch staatliche Subventionierungen wie etwa im Fall des AKWs Hinkley Point C oder aber auch private Finanzierer wie bei Paks II in Ungarn vor einer Wiedergeburt der Atomenergie steht. Letztlich würde eine solche nämlich nicht nur enorme Gefahren für die Menschen bergen – wie die verheerenden Folgen 30 Jahre nach Tschernobyl und 5 Jahre nach Fukushima noch immer zeigen – der Bau neuer AKW-Projekte würde auch zu einer Verdrängung erneuerbarer Energien führen, heißt es bei den Veranstaltern.

„Jetzt geht es um einen Richtungsentscheid. Eine Entscheidung gegen Paks ist ein Zeichen gegen die Subventionierung von AKW-Neubauten in Europa, die mit hoch subventioniertem Strom die erneuerbaren Energien aus dem Markt drängen“, so Patricia Lorenz.

„Rechtliches Gegenstück zu Euratom“

Günter Liebel ergänzt: „In Europa braucht es ein politisches Gegengewicht zu Euratom. Der Energiewendevertrag des Umweltministeriums ist so ein rechtliches Gegenstück, ein Protokoll zu den europäischen Verträgen. Mit diesem Vertrag wäre die Kommission gezwungen erneuerbare Energien in allen Entscheidungen mitzudenken.“

Dass in der Vergangenheit vieles schiefgegangen ist und dennoch nicht aus Fehlern gelernt wird, meint Peter Püspök: „Wenn man auf die vergangenen 100 Jahre zurückblickt, war die Energiepolitik voll von eklatanten Fehlern: Verbrennen von Öl, Gas und Kohle, Atomenergie. Und erst jetzt wird uns das langsam bewusst. Offensichtlich gibt es immer wieder Zeiten, in denen der Mensch völlig wider die Vernunft agiert.“

Initiative von ökostrom: 7000 Unterstützer

Vor wenigen Wochen hat die oekostrom AG eine Initiative gegen Atomkraft ins Leben gerufen. Als einziger Energieversorger Österreichs hat sie sowohl gegen Hinkley Point C Klage eingereicht als auch eine Stellungnahme zu Paks II bei der EU-Kommission abgegeben, eine Petition soll diese nun unterstützen. Knapp 7.000 Österreicher haben bisher bereits unterzeichnet.

Link: oekostrom

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