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Recht, Veranstaltung

Trump-Effekt lenkt China-Investments nach Europa

Mikosch, Maurer, Shan, Retter ©Wolf Theiss

Wien. Die neue Seidenstraße zwischen China und Europa wird wohl bald mehr Verkehr sehen: Die geopolitische Neuorientierung der USA unter Donald Trump sorgt dafür, dass China seine Investitionen nach Österreich und Südosteuropa verstärken wird. Das war die Expertenmeinung bei der heutigen Veranstaltung „Wolf Theiss China Breakfast“. 

Die chinesische „One Belt One Road“-Initiative spiele dabei eine wichtige Rolle. Der Umgang Europas mit chinesischen Investitionen als Gegensatz zu der zu erwartenden Trump-Politik der USA werden geopolitische Schwerpunkte des 21ten Jahrhunderts prägend beeinflussen.

One Belt Road und TTP

Die Intensivierung der chinesischen Investitionen in Europa hat aber schon 2013 begonnen, erklärte Christian Mikosch, Partner Wolf Theiss, China Desk: „Ursprünglich u.a. als Gegenreaktion auf die Transpazifische Partnerschaft TPP vorgesehen, entwickelt sich die Ende 2013 ins Leben gerufene ‚One Belt One Road Initiative‘ – oder ’neue Seidenstrasse‘ – zu einem immer wesentlicheren wirtschaftlichen Entwicklungskatalysator, symbolisiert eine Hinwendung chinesischer Investitionspolitik nach Europa und damit eine gewisse Abwendung von den USA“, so Mikosch.

Auch der Ausstieg der USA aus der Transnationalen Partnerschaft TPP würde das nicht mehr umkehren, längst schon haben chinesische Unternehmen Schlüsselinvestitionen in die Infrastruktur des Landweges nach Europa unternommen.

Rasanter Anstieg chinesischer Exporte nach Europa

Shan Luo, Head of China Desk, Raiffeisen Bank International AG, bestätigte diese Entwicklung mit dem Anstieg der chinesischen Exporte nach Südosteuropa: „Seit Oktober 2011 sind China’s Exporte von 1359,8 Mio USD auf 1781,8 Mio USD im Oktober 2016 angestiegen“.

In Zukunft würden für die Kooperation von europäischen und chinesischen Unternehmen Business-Modelle wie Technologie- Transfer, Investment funding (M&A), gemeinsame Partnerschaften oder Engineering-Procurement-Construction vielversprechend sein, so Shan Luo.

Neugestaltung der Sino-europäischen Beziehungen

Wie sich die Trump-Ära auf die Beziehungen zwischen China und Südosteuropa auswirken wird, sieht Wolfgang Maurer, Partner bei ARACON Consulting, so: Europa und China werden ihre Beziehungen hinsichtlich Handel, Investment und Peacekeeping intensivieren und China werde Barrieren für ausländische Direktinvestitionen abbauen.

„Ausländische Unternehmen müssen beim Erwerb chinesischer Unternehmen künftig angemessene Rahmenbedingungen vorfinden“ weist Maurer auf die dringende Notwendigkeit vom Abbau der teilweise bestehenden Handelsbarrieren hin.

Chinas Investment-Fokus in Südosteuropa liegt in den Schlüsselindustrien Automation, Robotics, Automotive, Healhcare, Water & Waste und Machinery. Wolf Theiss sieht sich als klassischer Berater bei Auslandsinvestitionen an der vordersten Front dieser Entwicklung. „Mit Erfahrung bei Investitionen in China sowie bei chinesischen Investitionen in Österreich und dem gesamten CEE/SEE Raum geben wir unseren Klienten einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen im Verhältnis zu China“, so Kurt Retter, Partner Wolf Theiss.

One Belt One Road-Initiative

Im Herbst 2013 verkündete Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping den Aufbau eines „Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtels“ und einer „maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts“. Die Seidenstraßeninitiative „One Belt, One Road“ reicht weit über den Aufbau von linearen Verkehrs- und Transportverbindungen zwischen Europa und Asien hinaus: Vielmehr soll ein umfassendes Infrastrukturnetzwerk in Eurasien entstehen.

Die einzelnen Stränge der Land- und Seeroute sollen durch Verbindungskorridore miteinander verknüpft werden. Als primärer Geldgeber und Architekt des eurasischen Infrastrukturnetzwerks konzipiere Beijing neue auf China ausgerichtete Pipeline-, Eisenbahn- und Transportnetze. Die chinesische Führung konzentriere sich zudem auf den Ausbau von Tiefseehäfen, insbesondere im Indischen Ozean.

Link: Wolf Theiss

 

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