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Bildung & Uni, Business

ERC Grant für Uni Wien-Anthropologin Manuela Ciotti

Manuela Ciotti ©Manuela Ciotti

2,5 Millionen Euro. Manuela Ciotti von der Uni Wien erhält einen hochdotierten ERC Advanced Grant für ihre Arbeit zur Anthropologie der Kunstwelt und mit Blick in den Süden.

Kultur- und Sozialanthropologin Manuela Ciotti befasst sich in ihrem Projekt „Anthrofuture“ mit der Zukunft der Anthropologie (Lehre vom Menschen) unter dem Aspekt der Kunstwelt und fokussiert geographisch auf den globalen Süden, so die Uni Wien. Die Förderung ist mit rund zweieinhalb Millionen Euro dotiert.

Mit den Programmen des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) soll grundlagenorientierte Pionierforschung mit hohem Innovationspotenzial ermöglicht und vorangetrieben werden. „Der neuerliche Erfolg der Universität Wien bei der Einwerbung von ERC Grants macht unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit und unsere Expertise in den Sozialwissenschaften deutlich“, so Rektor Sebastian Schütze: „Ich gratuliere Manuela Ciotti herzlich zu diesem besonders prestigeträchtigen Advanced Grant“.

Die Anthropologie der Zukunft

Die Zukunft war bisher kaum Gegenstand anthropologischer Studien, obwohl unsere komplexen sozialen, ökologischen und – seit Covid-19 nun auch – biopolitischen Krisen neuartige Vorstellungen dessen erfordern, was noch auf uns zukommt, heißt es dazu an der Uni Wien. Darüber hinaus drängen Anthropolog*innen seit geraumer Zeit auf die Dekolonisierung bestehender Zukunftsstudien, die häufig auf den Anliegen des globalen Nordens fußen.

Das Projekt Anthrofuture verlagere den Schwerpunkt von der Anthropologie der Zukunft auf die Pandemie-bedingte Beschleunigung der Zukunft in die Gegenwart. Das Projekt schreibt der Kunstwelt – die sich historisch gesehen durch ein hohes Maß an Experimentierfreude, eine starke Zukunftsorientierung und, insbesondere in den aufstrebenden Märkten des globalen Südens, durch eine Offenheit gegenüber Risiken und Spekulationen auszeichne – eine entscheidende Bedeutung in Bezug auf bahnbrechendes anthropologisches Wissen über die Zukunft zu.

Der Blick nach Süden

Die Pandemie zwang die Kunstwelt dazu, rasch innovative, digitale Lösungen als Ersatz für Veranstaltungen vor Ort zu entwickeln. Das Ergebnis ist laut den Angaben ein neues, ganzheitliches physisches und digitales System. Während sich Wissenschaft zur Kunstwelt vor der Pandemie hauptsächlich auf Institutionen, Fachleute und Aktivitäten als physische Phänomene konzentrierte, gab es bislang keine Forschung zu dieser neuen digital-physischen Infrastruktur.

Anthrofuture würdige den globalen Süden als wichtigste Region in der Gestaltung der Zukunft und verorte die zugehörige Forschung daher in Indien und Pakistan als aktive und miteinander verschränkte Standorte der Kunstwelt. Das Projekt führe drei neuartige Untersuchungsverfahren ein:

  • systematische Forschung zur digital-physischen Kunstwelt als ethnographischer Ort für Zukunftsstudien
  • innovative multimodale Methodologien für Zukunftsstudien, die analoge, digitale und visuelle Ethnographie, groß angelegte Erhebungen von Social Media-Daten und Teilprojekte von Künstler*innen kombinieren
  • analytische und theoretische Weiterentwicklungen der Zukunft als Zeitzone im Vergleich und im Kontext unterschiedlicher Regionen

Über Manuela Ciotti

Manuela Ciotti ist Professorin für Kultur- und Sozialanthropologie des Globalen Südens an der Universität Wien und Fellow am Netherlands Institute for Advanced Study (NIAS) in Amsterdam im Jahr 2023. Zu ihren Forschungsinteressen zählen laut den Angaben Ungleichheit, Identitätspolitik und Modernität im Kampf für soziale Gerechtigkeit bei subalternen Gemeinschaften in Indien und im globalen Süden, sowie kulturelle Produktionen des globalen Südens auf globaler Ebene. Sie leitet das Sedimented Visions Team am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie.

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