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Business, M&A, Recht

Wiener Gründungs- und Nach­folge­tage: „Über­nehm­en ist oft besser“

©ejn

Start & Up. Die WK Wien lädt ab 20.11. zu den Gründungs- und Nachfolgetagen: Rund 12.000 Unternehmen sind zu haben. Übernahmen seien oft besser als der Start auf der grünen Wiese.

Das Gründerservice der Wirtschaftskammer Wien lädt am 20. und 21. November 2023 zu den Gründungs- und Nachfolgetagen ins Haus der Wiener Wirtschaft. Ob Neugründung oder Nachfolge – jeder, der überlegt sich selbstständig zu machen, soll hier das entsprechende Beratungs- und Informationsangebot finden, wird versprochen. Suchenden und Anbietern steht übrigens auch die kostenlose österreichweite Online-Nachfolgebörse der WKÖ zur Verfügung. Übergeber können dort ihren Betrieb, je nach Wunsch kostenlos anonym oder öffentlich, inserieren und bei Interesse auch mit potenziellen Nachfolgern in Kontakt treten. Österreichweit werden derzeit 1.094 Unternehmen angeboten.

Die Wirtschaftskammer Wien betont, dass die Übernahme eines bevorstehenden Unternehmens für angehende Firmenchef:innen gegenüber einer Neugründung in vielen Fällen Vorteile habe – und dass es in den kommenden Jahren dafür zahlreiche Gelegenheiten geben wird. Denn aufgrund der demographischen Entwicklung (geburtenstarke Jahrgänge treten die Pension an, weniger junge Menschen rücken nach) stehen in den nächsten zehn Jahren 12.000 Betriebe zur Übergabe an.

Wien hat die meisten Übernahmen

Schon jetzt sei Wien nicht nur Österreichs Gründungshauptstadt, sondern auch die Stadt mit den meisten Betriebsübernahmen. Insgesamt 1.724 Betriebe wurden im Vorjahr in Wien übergeben – das entspricht einem Viertel aller österreichweiten Übergaben. Und es werden bald noch viel mehr sein (müssen), wenn die absehbare Entwicklung eingefangen werden soll: „In den nächsten zehn Jahren stehen rund 12.000 Arbeitgeber-Betriebe allein in Wien zur Übergabe an. Davon werden mehr als 180.000 Beschäftigte betroffen sein“, erklärt Clemens Schmidgruber, Vorstandsvorsitzender der Jungen Wirtschaft Wien: „Der demografische Wandel und der altersbedingte Rückzug aus dem Erwerbsleben, der technologische Wandel und ein fortschreitender Strukturwandel sind die Hauptgründe, weshalb in den nächsten Jahren immer mehr Betriebe zur Übergabe anstehen werden.“

Die potenziellen Vorteile bei Betriebsnachfolge

Obwohl viele die Option einer Betriebsübernahme noch nicht so am Radar haben, wie etwa den Schritt in die Selbstständigkeit durch eine Neugründung, zeigt die Praxis, dass eine Unternehmensnachfolge viele Vorteile mit sich bringt: „Einer der größten Vorteile ist, dass im Regelfall ein großer Kundenstock mitübergeben wird“, weiß Schmidgruber. Zudem ist der bürokratische Aufwand oftmals geringer als bei Neugründungen: „Manche Genehmigungen fallen weg, weil sie bereits vorhanden sind.“

Die Erfolgsquoten sprechen dafür, die Option einer Betriebs-Nachfolge nicht von vornherein auszuschließen, heißt es. „Eine Studie der KMU-Forschung Austria zeigt: Die meisten Unternehmen haben sich nach der Übergabe wirtschaftlich gut entwickelt. 61 Prozent der Unternehmen konnten seit der Übergabe Umsatzsteigerungen erzielen. 60 Prozent der Nachfolger steigerten das Investitionsvolumen. Die Beschäftigungssituation blieb bei etwa der Hälfte stabil, 36 Prozent der Nachfolger stellten sogar zusätzliches Personal an“, so Schmidgruber.

Obendrein bringen Übernahmen nicht nur den Übernehmern und Übergebern etwas, die gesamte Wiener Wirtschaft profitiert davon, heißt es: Erfolgreiche Unternehmensnachfolgen können zur Sicherung von Arbeitsplätzen, den Erhalt der regionalen Nahversorgung, Innovationsfähigkeit und Dynamisierung der heimischen Wirtschaft sowie zum Erhalt von Wettbewerbsvorteilen beitragen, so Schmidgruber.

Übernahmen sollen gleiche Vorteile wie Startups erhalten

Um Betriebsübernahmen für potenzielle Übernehmer attraktiver zu machen, setze sich die Junge Wirtschaft Wien vehement für Verbesserungen der Rahmenbedingungen ein. Das Neugründungsförderungsgesetz (Neufög) bringe Neugründern in der ersten Zeit viele Erleichterungen – das soll auch für Übernahmen gelten, wird gefordert: „Wir denken da zum Beispiel an die Lohnnebenkosten. Bei Betriebsübernahmen gibt es – anders als bei Neugründungen – keine Erleichterungen bei den Lohnnebenkosten der Mitarbeiter. Dabei müssen Übernehmer im Regelfall sogar bestehendes Personal mitübernehmen, das soll sich ändern”, so Schmidgruber.

 

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