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Business, Recht, Steuer

Bisher 50 „FlexKapG“-Gründungen, die Hälfte davon in Wien

©LexisNexis

Neue Unternehmensform. Seit Jahresbeginn wurden 50 FlexKapG-Unternehmen gegründet, die Hälfte in der Hauptstadt, so die WK Wien: „Die FlexKapG stößt auf Anklang“. Sie ist auch Thema mehrerer Fachbücher und der Gründungstage.

Seit 1. Jänner 2024 gibt es in Österreich die Möglickeit, eine Flexible Kapitalgesellschaft (FlexKapG) zu gründen, auch „FlexCo“ genannt: Diese neue Rechtsform ist eine Mischung aus GmbH und AG und soll vor allem für Start-ups und innovative KMU mehr Flexibilität bei der Gestaltung von Kapitalstrukturen und Beteiligungsverhältnissen schaffen. Und sie kommt bei den Gründern an, heißt es in einer Aussendung der Wirtschaftskammer Wien.

„Eine FlexKapG kann Unternehmenswert-Anteile ausgeben, wenn dies im Gesellschaftsvertrag vereinbart ist. Damit können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf relativ unkompliziertem Weg am Unternehmenserfolg beteiligt werden, ohne die Stimmrechtsverhältnisse zu verändern“, so Clemens Schmidgruber, Vorstandsvorsitzender der Jungen Wirtschaft Wien.

Attraktiver für Investoren

Ein wesentlicher Vorteil der FlexKapG sei die einfache Übertragung von Geschäfts- bzw. Unternehmenswert-Anteilen an Mitarbeiter und Investoren. Für die Übertragung von Geschäftsanteilen genügt anstatt eines Notariatsakts die Errichtung einer „Privaturkunde“ durch einen Notar oder einen Rechtsanwalt, und für die Übertragung von Unternehmenswert-Anteilen reicht die bloße Schriftform aus. Auch klassische Frühfinanzierungsinstrumente werden erstmals gesetzlich anerkannt. „Dadurch können auch internationale Investorinnen und Investoren schon früh an Bord geholt werden, was für das Wachstum und die Skalierung von jungen Start-ups von großer Bedeutung ist“, betont Schmidgruber.

Clemens Schmidgruber ©Max Slovencik

Die neue Gesellschaftsform findet auch bei Wiens Gründern Zuspruch: „Seit 1. Jänner wurden bereits 27 FlexKapG in Wien gegründet, sieben haben bereits eine aktive Gewerbeberechtigung – und es werden laufend mehr“, erklärt Schmidgruber. Österreichweit gab es insgesamt 50 FlexKapG-Gründungen – mehr als die Hälfte wurde damit in Wien gegründet. Die neue Rechtsform werde also nachgefragt.

„Beratung für Gründer wichtig“

Die neue Rechtsform biete Unternehmern Möglichkeiten im Bereich der Mitarbeiterbeteiligung und sei teilweise flexibler als die GmbH, beinhalte aber dennoch die Vorteile der beschränkten Haftung. Welche Rechtsform für Gründer am Ende die geeignete Wahl ist, hänge allerdings von vielen Faktoren ab. Das Gründerservice der WK Wien biete dazu Hilfe in Form von Online-Portalen, kostenlosen Webseminaren, telefonischen und persönlichen Beratungen sowie via Mail an. Um die FlexKapG und viele weitere Gründungsthemen geht es auch bei den „Gründungstagen“ der WKÖ (von 13. bis 21.3.2024 je nach Bundesland; in Wien ab 20.3. im Haus der Wiener Wirtschaft).

Auch eine wachsende Zahl von Fachbüchern für Gründer:innen und ihre Berater befasst sich mit der FlexKapG, darunter Titel von Facultas, LexisNexis (Erscheinungstermin 31.3.) und Linde. Bei Manz gibt es den Kommentar „FlexKapGG-ON“ und das Handbuch „Flexible Kapitalgesellschaft“.

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