Wien/Linz. Jedes vierte Unternehmen im deutschsprachigen Raum war in den letzten zwei Jahren Opfer von e-Crime. Den betroffenen Unternehmen in Österreich entstand dabei ein durchschnittlicher Schaden von rund 400.000 Euro.
Trotz der steigenden Anzahl von Delikten wird das Risiko aber von den heimischen Unternehmen unterschätzt, so das Ergebnis der aktuellen KPMG-Studie „e-Crime 2013“.
In der Studie wurden 700 Führungskräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu ihrer Risikoeinschätzung und den tatsächlich begangenen e-Crime-Delikten in ihren Unternehmen befragt.
In Österreich gab ein Viertel aller Befragten an, in den letzten zwei Jahren von e-Crime betroffen gewesen zu sein, heißt es in einer Aussendung. Dabei entstanden Schäden von durchschnittlich rund 400.000 Euro; in Einzelfällen sogar von über einer Million Euro.
57 Prozent der Befragten schätzen das generelle Risiko als hoch bis sehr hoch ein, jedoch sieht nur ein Drittel eine Gefahr für das eigene Unternehmen.
„Unsere Erfahrung zeigt, dass die Risikoeinschätzung für das eigene Unternehmen oft deutlich von der tatsächlichen Bedrohungslage abweicht“, erklärt Gert Weidinger, Partner bei KPMG.
Datendiebstahl als häufigstes Delikt
38 Prozent aller e-Crime-Delikte in Österreich beziehen sich auf Datendiebstahl, dicht gefolgt von Computerbetrug und Ausspähen von Daten (35%).
Als größte Gefahrenquelle werden mobile Datenträger wie USB-Sticks eingeschätzt (68%). Knapp die Hälfte aller Befragten schätzen mobile Kommunikation wie E-Mail und soziale Netzwerke als besonders risikobehaftet ein.
Beinahe ein Viertel des entstandenen Gesamtschadens wird von Ermittlungs- und Folgekosten verursacht. Die Höhe der Folgekosten wird durchschnittlich mit 100.000 Euro beziffert.
Außerdem ortet die Studie, dass in den Unternehmen meist kein ausreichend qualifiziertes Personal für die Prävention, Erkennung und Reaktion auf e-Crime vorhanden ist. „Beinahe die Hälfte der befragten österreichischen Unternehmen sehen die Rekrutierung von kompetentem Personal für die Prävention, Erkennung und Reaktion auf e-Crime als Herausforderung für die Zukunft“, erklärt KPMG-Partner Michael Nayer.
Link: KMPG