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Crowdfunding-Plattform Conda startet mit prominenter Rückendeckung von TPA Horwath

Conda-Geschäftsführer Daniel Horak, Paul Pöltner ©Conda.at
Conda-Geschäftsführer Daniel Horak, Paul Pöltner ©Conda.at

Wien. Was im englischsprachigen Raum bereits durch Internet-Plattformen wie Kickstarter oder Indiegogo etabliert ist, soll nun mit Hilfe von Paul Pöltner, Senior Tax Consultant von TPA Horwath, auch in Österreich Platz greifen: Geldbeschaffung per Crowdfunding – konkret über die neue Online-Plattform Conda.at.

Crowdfunding ist eine junge Form der Alternativfinanzierung für Geschäftsideen, Erfindungen und Neugründungen. Dabei können  Privatpersonen ein Projekt per Internet unterstützen, bis das angestrebte Startkapital erreicht ist – oder auch nicht.

Conda.at will im Gegensatz zu den meisten anderen Crowdfunding-Plattformen Beteiligungen an den Projekten ermöglichen. Investoren sollen für bis zu 3.000 Euro Substanzgenussscheine zeichnen und sind damit am Erfolg des finanzierten Projekts bzw. Unternehmens beteiligt, tragen aber auch das Verlustrisiko.

Das erste Projekt, „Wohnwagon“, soll ein Volumen von 70.000 bis 100.000 Euro erreichen (Bio-Wohnwägen mit 25 m2 Fläche, Photovoltaikanlage, Bio-Toilette u.a.). Die angepeilte Summe ist für Crowdfunding-Verhältnisse im deutschsprachigen Raum (nicht aber in den USA) sehr hoch; als theoretische Obergrenze für ein eingereichtes Projekt hat sich Conda sogar 1,5 Millionen Euro zurechtgelegt.

Geschäftsführer Pöltner ist an Conda direkt beteiligt, ebenso wie sein Kollege Daniel Horak. Auch TPA Horwath-Partner Roland Reisch ist unter den Anteilseignern, den Angaben zufolge aber nur als Privatperson. Die weiteren Gesellschafter sind u.a. Rechtsexperten, Unternehmer sowie IT- und Werbeunternehmen.

Auf KMU ausgerichtet

„Die österreichische Wirtschaft wird von kleinen und mittleren Unternehmen getragen. Die derzeit rund 400.000 im Land tätigen KMU erwirtschaften rund 60 Prozent der österreichischen Wertschöpfung und beschäftigen rund 1,2 Millionen Mitarbeiter. Doch genau für diese Mittelständer wird es immer schwieriger, Kredite zur Projektentwicklung zu bekommen. Neue Kapitalmarktregeln wie Basel III verschließen diesen Betrieben den Zugang zum konventionellen Kapitalmarkt“, erklärt Pöltner auf Anfrage von Extrajournal.Net.

Crowdfunding als „Wirtschaftsmotor“

Crowdfunding oder „Schwarmfinanzierung“ ist eine relativ junge Form der Alternativfinanzierung, die zumeist neu gegründete bzw. in der Konzeptionsphase befindliche Unternehmen bei der Kapitalbeschaffung unterstützt. „Der österreichische Finanzmarkt beschäftigt sich erst seit Kurzem mit der Thematik und steckt somit noch in den Kinderschuhen“, so Pöltner.

Mit dieser Methode der Geldbeschaffung könne man Projekte, Produkte, die Umsetzung von Geschäftsideen und vieles andere mit Eigenkapital, zumeist in Form von Substanzgenussrechten, versorgen.

Große Ziele

Mit www.conda.at werde nun eine professionelle Plattform geschaffen, die es heimischen Unternehmern ermöglicht, Investoren zu finden, die in österreichische Ideen investieren wollen. Der Ablauf:

  • Projekte können online auf der Plattform eingereicht werden. Anschließend entscheidet ein Fachgremium über die Aufnahme in die Plattform.
  • Registrierte Investoren können Marktanalysen sowie die Finanz- und Businesspläne einsehen. Sowohl über den Stand der Finanzierung als auch den Unternehmens- und Projektfortschritt werde laufend berichtet.
  • Mit dem Start des Projektes bekommen die Unternehmen einen Mentor zur Seite gestellt, der als Partner für das Unternehmen agiert und auf eine wirtschaftliche Verwendung der zur Verfügung gestellten Mittel achtet, heißt es weiter.

Weitere Kooperationspartner

Conda verfügt den Angaben zufolge über ein umfangreiches Partnernetzwerk. Dieses biete den Unternehmen nach der Finanzierung professionelle Beratungsleistungen in Bereichen wie Strategie, Recht, Steuern, Marketing und Kommunikation.

Von TPA Horwath, einem der Kernpartner von Conda, werde für jedes Unternehmen ein Projekt-Status-Bericht erstellt, der die einzelnen Elemente des Business- und Finanzplans kritisch beleuchte. Diese Informationen werden Investoren für jedes Projekt zur Verfügung gestellt, heißt es.

Nicht die Ersten

Conda ist nicht die erste Crowdfunding-Plattform in Österreich: So ist respekt.net, eine auf gesellschaftspolitische Zielsetzungen ausgerichtete österreichische Gründung, bereits seit dem Jahr 2010 aktiv. Mit startnext.at gibt es außerdem seit einiger Zeit eine Präsenz der deutschen Startnext.de in Österreich.

Der große Unterschied zu Conda ist nicht nur, dass letzteres Portal den Internet-Geldgebern eine Beteiligung an den finanzierten Projekten ermöglichen will. Startnext und respekt.net sind außerdem laut eigenen Angaben gemeinnützig; für Projekte bezahlte Geldbeträge sind in der Regel Unterstützungsleistungen bzw. Spenden und können im Fall von respekt.net sogar unbar, also z.B. durch Arbeitszeit, geleistet werden.

Prominente Namen

Als Kooperationspartner von Conda werden neben TPA Horwath angeführt: der Industriekonzern Kapsch, die Rechtsanwaltskanzlei Schönherr, die Werbeagentur 3C Design, das Kommunikationsberatungsunternehmen Lang & Tomaschtik Communications, die VBV-Vorsorgekasse, das Startup Support-Unternehmen Media4Equity Invest, das Expansionsberatungsunternehmen M 27 Consulting, das virtuelle Tool für Startups whataVenture, das IT Beratungsunternehmen Research Industria System Engineering F&E, das IT Dienstleistungsunternehmen Fluidtime Data Services, der Coworkingspace Provider Treibhaus, das TU/WU Entrepreneurship Center Vienna und die FH der Wirtschaftskammer Wien.

Dieses Netzwerk stelle gemeinsam mit Conda auch die Mitglieder des Advisory Boards.

Link: Conda

Link: TPA Hor­wath

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