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Business, Finanz

Bis jetzt jubeln die Börsianer über Superwahljahr 2017

Christian Nemeth ©Zürcher Kantonalbank

Finanzmärkte. Die europäischen Wahlergebnisse spielen bis jetzt den Finanzmärkten in die Karten, heißt es in einer Analyse der Zürcher Kantonalbank. Dazu kommt, dass vieles für einen raschen globalen Wirtschaftsaufschwung spricht, so Vorstand Christian Nemeth.

Das im Vorfeld mitunter als politisches Risiko bezeichnete Superwahljahr in Europa verlaufe bisher ganz im Sinne der Finanzmärkte: Der Sieg von Emmanuel Macron bei den französischen Präsidentschaftswahlen begünstigt Aktien und stärkt den Euro, denn von Macron ist eine proeuropäische Politik zu erwarten. Auch vom Wahlausgang in den Niederlanden ging keine weitere Verunsicherung aus.

In ihrem aktuellen Marktausblick rechnet die Zürcher Kantonalbank Österreich AG damit, dass europäische Aktienmärkte vom aktuellen Anlageumfeld überproportional profitieren sollten.

Ein starker April

Nach anfänglich schwacher Tendenz legten die globalen Aktienmärkte im April zum Monatsende kräftig zu. Denn bereits nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich galt es als äußerst wahrscheinlich, dass kein populistisches, europakritisches Staatsoberhaupt in Paris an die Macht kommt. Das Votum bei der Stichwahl am vergangen Sonntag war schließlich eindeutig.

„Dieses Ergebnis beflügelt Aktien und stärkt auch den Euro. Damit verläuft das europäische Superwahljahr mit den Volksentscheiden in den Niederlanden und Frankreich bisher ganz im Sinne der Finanzmärkte“, analysiert Christian Nemeth, Vorstandsmitglied und Chief Investment Officer der Zürcher Kantonalbank Österreich AG.

Der Fokus richte sich nun bereits auf die französischen Parlamentswahlen Mitte Juni. Durchaus wahrscheinlich ist, dass Macron mit einer „Cohabitation“, also einem Premier, den nicht seine „En Marche!“-Bewegung stellt, vorliebnehmen muss. Den neuen Regierenden dürfte es dann schwer fallen, einen gemeinsamen Nenner für die politische Stoßrichtung zu finden – ein Reformstau droht.

Doch diese Aussicht scheint die Finanzmärkte weitaus weniger zu schrecken, als es ein Wahlsieg EU-feindlicher Kräfte in einem großen Euroland tun würde, heißt es bei vielen Finanzanalysten derzeit.

Vieles spricht für raschen globalen Aufschwung

Unabhängig von politischen Ereignissen zeige sich die globale Konjunktur in guter Verfassung, so die Zürcher Kantonalbank. Beim globalen Handel zeichnet sich seit letztem Herbst eine Wende und somit eine erfreuliche Entwicklung ab.

„Die Wirtschaftsdaten deuten immer mehr darauf hin, dass die Wachstumsbeschleunigung im Jahr 2017 nicht nur die Industriestaaten, sondern auch die Schwellenländer erfasst“, meint Nemeth.

BIP-Wachstumsraten, die vergleichbar mit jenen vor der Finanzkrise wären, sind vorerst aber noch nicht zu erwarten. In den USA schaffen steigende Gewinne die Basis für eine weiterhin lebhafte Investitionstätigkeit. Die Eurozone ist von Vollbeschäftigung noch weit entfernt, allerdings ist die Arbeitslosenquote bereits seit Längerem rückläufig.

Die Prognose für die Aktienmärkte

In den letzten Monaten haben die Finanzexperten die Prognosen für die Gewinnentwicklung der börsennotierten Unternehmen sukzessive hochgestuft. „Eine positive Gewinnentwicklung ist eine wichtige Voraussetzung für weiter steigende Kurse. Derzeit liegt das erwartete Gewinnwachstum für die entwickelten Märkte im Jahr 2017 zwischen 9 und 12 Prozent“, so Nemeth.

Das global breit abgestützte Wirtschaftswachstum und auch die jüngsten Wahlergebnisse in Europa machen Aktien weiterhin attraktiv, meint er. Zudem ist auch keine schärfere Gangart bei der US-Notenbank Fed zu befürchten: Sie will zwar weiterhin die Leitzinsen erhöhen, lässt dabei aber bis jetzt große Vorsicht walten.

„Von diesem Anlageumfeld sollten vor allem die europäischen Aktienmärkte überproportional profitieren können. Auch aus Bewertungssicht spricht einiges für den alten Kontinent“, erläutert Nemeth.

Bei Anleihen geht die in Österreich und Süddeutschland aktive Privatbank von einer Seitwärtsbewegung aus, das positive konjunkturelle Umfeld begünstige auch hier die Segmente Unternehmensanleihen, High Yield und Emerging Markets.

Link: Zürcher Kantonalbank Österreich 

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