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Business, Recht, Steuer

CSR-Berichtspflicht schleicht sich fast unbemerkt an

Michael Dessulemoustier ©Mazars Austria

Geschäftsberichte. Ist Nachhaltigkeit wichtig für das Geschäft? Künftig ist sie für Unternehmen ab 250 Beschäftigten wegen der CSRD jedenfalls berichtspflichtig: Steuerkanzlei Mazars warnt vor „Schnellschüssen“.

Die künftige „Offenlegungspflicht für nicht-finanzielle Themen“ betreffe ab dem Berichtsjahr 2025 rund 2.000 mittelständische Unternehmen in Österreich. Neun von zehn Geschäftsführer*innen mittelständischer Unternehmen geben auch an, dass das Thema Nachhaltigkeit in ihren Betrieben einen hohen Stellenwert habe.

Dass aber für ihre Unternehmen ab dem Berichtsjahr 2025, neben der Bilanz, auch eine verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung gilt, sei knapp der Hälfte (42 Prozent) der betreffenden österreichischen Unternehmen noch gar nicht bekannt, so eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungskanzlei Mazars Austria, die zur gleichnamigen internationalen Kette mit Hauptquartier in Paris gehört.

Vorbereiten ist positiv, überstürzt handeln weniger

„Dass sich mehr als die Hälfte der betroffenen Unternehmen bereits jetzt auf die neue verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung vorbereiten, ist sehr positiv“, so Michael Dessulemoustier, Geschäftsführer und Partner von Mazars Austria: „Dass es für die andere Hälfte noch gar kein Thema ist, sehe ich äußerst kritisch. Nachhaltigkeit ist für die Zukunft viel zu wichtig für irgendwelche Schnellschüsse auf den allerletzten Drücker.“

Bereits seit 2017 gilt für Banken, Versicherungen und große kapitalmarktorientierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden die verpflichtende CSR-Berichterstattung. Diese Unternehmen müssen in einem eigenen Bericht (oder im Lagebericht) Informationen zu nicht-finanziellen Themen wie Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelange, Bekämpfung der Korruption, Achtung der Menschenrechte oder Diversität offenlegen.

Neu ab dem Berichtsjahr 2025 gilt diese Verpflichtung – nach der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) – auch für Unternehmen ab 250 Mitarbeitenden, mit einem Umsatz über 40 Millionen Euro oder einer Bilanzsumme über 20 Millionen Euro. Rund 2.000 Unternehmen werden davon betroffen sein. Die Berichte werden dann, ebenso wie die finanziellen Kennzahlen, etwa vom Abschlussprüfer geprüft.

Das Statement

„Den Wert eines Unternehmens bestimmen längst nicht mehr nur die Finanzzahlen“, so Dessulemoustier. Investoren, Kunden, Stakeholder, aber auch Beschäftigte haben ein Recht auf Transparenz über die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Umwelt und die Gesellschaft, so der Mazars Austria-Chef: „Der Aufwand für die Berichterstattung lässt sich im Rahmen halten, aber es ist ein ganz wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“

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