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Bildung & Uni

Hitzewellen: Österreicher sollen in die Berge flüchten

Berglandschaft ©Universität Innsbruck

Uni Innsbruck. In Hitzewellen sind ältere und kranke Personen gefährdet. Auf mittlerer Höhe ist die Sterblichkeit deutlich geringer, so eine Studie der Uni Innsbruck, die zum Ausweichen rät.

Zu den Folgen der Klimakrise gehören zunehmende Hitzewellen, die auch in Europa deutlich spürbar sind. Ältere und kranke Menschen in Städten gelten als besonders gefährdet. Auf mittlere Höhen zwischen 1000 und 2500 Metern auszuweichen, ist dabei ein guter Weg, um sich vor den gesundheitlichen Risiken von Hitzeperioden zu schützen. Darauf weist Martin Burtscher, Professor für Sportwissenschaften an der Universität Innsbruck, in einer Aussendung hin. Die zugrunde liegenden Forschungen wurden jetzt in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet publiziert (Johannes Burtscher, Grégoire P Millet, Martin Burtscher, „Reduced mortality in cooler surroundings“).

Die Untersuchungen

Burtscher ist Experte für Höhenmedizin, Leistungsphysiologie und Stoffwechsel. Er bezieht sich auf eine Studie zur Auswirkung von grüner Infrastruktur in Städten, die bereits Anfang 2023 in The Lancet veröffentlicht wurde, so die Uni. Die Ergebnisse decken sich demnach mit Beobachtungen aus seinen eigenen Studien. „Interessant ist, dass die von uns in Österreich und auch von Wissenschaftler:innen in der Schweiz beobachtete Verringerung der Sterblichkeit mit zunehmender Höhenlage ziemlich genau jener entspricht, die durch kühlere Sommertemperaturen in Städten zu erwarten wäre“, sagt Burtscher.

Langfristige und kurzfristige Strategien gegen Hitze

Auf Höhen zwischen 1000 m bis 2500 m sinkt die allgemeine Sterblichkeitsrate in Österreich um ungefähr 20% im Vergleich zu Gegenden unter 250 m. Dies liege sehr wahrscheinlich auch an der niedrigeren Temperatur, die pro 1000 m Höhe um ungefähr 6,5 °C abnimmt. Zusätzlich kommen noch weitere günstige Effekte der mittleren Höhen, zum Beispiel eine Armut an Allergenen und eine geringere Staubbelastung.

Die ursprüngliche Studie des Institute for Global Health in Barcelona konnte nachweisen, dass sogenannte „Urban Heat Islands“, also Wärmeinseln in Städten, zu einer deutlichen höheren Sterblichkeitsrate führen. Gleichzeitig kann dieser Effekt eingedämmt werden, indem Städte verstärkt mit Bäumen begrünt werden. Bei einer Flächendeckung von 30% könnten Bäume eine Stadt um durchschnittlich 0,4 °C kühlen, was mit einer Verringerung von 1,8% frühzeitiger Todesfälle verbunden ist.

„Städte zu begrünen, ist eine langfristig gute Strategie, um den gesundheitlichen Folgen von Hitzewellen entgegenzutreten“, so Burtscher: „Kurzfristig könnte aber gerade in Österreich ein Ausweichen auf mittlere Höhen hilfreich sein, um gefährdete Menschen während Hitzewellen zu schützen.“

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