Wien. Geteilter Meinung sind Österreichs Immobilienprofis bei der Frage, wie die neue 25prozentige Besteuerung von Gewinnen bei privaten Immobilienverkäufen sich auf den Markt für Wohnimmobilien auswirken wird.
Das in der Finanzkrise boomende Marktsegment der Vorsorgewohnungen könnte jedenfalls getroffen werden, heißt es. Spekulanten dürften dagegen von der neuen Regelung sogar profitieren.
Das Sparpaket der Regierung ändert die Spielregeln bei der Besteuerung von Immobiliengewinnen: Waren diese bisher nach einer Frist von 10 Jahren steuerfrei (davor musste man Einkommensteuer bezahlen), so fällt künftig einheitlich eine Steuer in Höhe von 25 Prozent an.
Damit drohen Vorsorgewohnungen als Pensionsabsicherung weniger attraktiv zu werden, hielt jedenfalls der Präsident des Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbundes (ÖHGB), Friedrich Noszek, laut Medienberichten öffentlich fest.
Für Käufe ab 2002
Die Regelung, die für Anschaffungen ab dem 1. April 2002 gilt, mache Verkäufe unattraktiv. Doch ist es für private Investoren gerade dann, wenn die erhoffte Rendite über die Mieterträge ihrer Vorsorgewohnung zu niedrig ausfalle, wichtig die Wohnung gut verkaufen zu können, heißt es.
Dagegen würden Spekulanten durch die Neuregelung steuerlich begünstigt: sie bezahlen jetzt nur noch 25 Prozent auf Verkaufserträge und nicht mehr ihren (meist höheren) individuellen Einkommensteuersatz, errinert Noszek laut „Presse“.
Hohe Steuererträge für das Budget sind aus der Neuregelung jedenfalls nicht zu erwarten, heißt es bei Immobilienexperten: Der entscheidende Punkt ist, dass Hauptwohnsitze und selbst errichtete Häuser nämlich ohnehin von der neuen Immobiliengewinnbesteuerung ausgenommen sind.
Link: ÖHGB
Link: „Die Presse“-Bericht