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Steuer

Streit um Standort-Studie zur Steuer als Jobkiller: Kaffeemulti Nespresso „baut aus, nicht ab“

Dietmar Keuschnig ©Nespresso / APA-Fotoservice / Rastegar
Dietmar Keuschnig ©Nespresso / APA-Fotoservice / Rastegar

Wien. Eine Studie des Finanzministeriums soll – in Wahlkampfzeiten – belegen, dass Österreich durch steuerliche Belastungen mit einer massiven Abwanderungswelle seitens internationaler Unternehmen konfrontiert ist und in den letzten Jahren 70.000 Arbeitsplätze dadurch verlorengingen.

Doch eines der Beispiele, die dieses Katastrophenszenario belegen sollen, ist damit höchst unglücklich: Der Geschäftsführer von Nespresso Österreich, Dietmar Keuschnig, zeigt sich in einem Brief an Finanzministerin Maria Fekter „irritiert“, dass sein Unternehmen in der Studie erwähnt wurde. Laut Keuschnig wurden im fraglichen Zeitraum nicht Arbeitsplätze in Österreich abgebaut, sondern im Gegenteil 100 Jobs aufgestockt. 

Die Tageszeitung Österreich sowie weitere Medien zitieren aus dem Brief, worin Keuschnig feststellt, dass „Nespresso seit Jahren in Österreich zu den stark wachsenden Unternehmen“ zähle und eine Absiedelung „zu keinem Zeitpunkt ein Thema“ gewesen sei. Mit Stichtag 2013 hat Nespresso den Angaben zufolge 350 Mitarbeiter in Österreich; gerade in den letzten zwei Jahren habe man in Österreich kräftig expandiert und Innsbruck und Klagenfurt als Standorte neu erschlossen. Seit Mai gibt es darüber hinaus ein neues Kundenzentrum in Wien.

Neue Konkurrenz

Nespresso gehört zum Nestle-Konzern und befindet sich neuerdings im Konkurrenzkampf mit Anbietern wie der Handelskette Rewe, die sich bemühen, in die attraktiven Kaffeekapsel-Märkte einzudringen; gut möglich, dass man sich auch vor diesem Hintergrund offensiv gibt.

Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP), seit dem Nespresso-Statement heftig unter politischem Beschuss der SPÖ, betont in einer ersten öffentlichen Stellungnahme, dass sehr wohl ein Teilbereich von Nespresso aus Österreich abgewandert sei; wenn es hier zu „Missverständnissen“ gekommen sei, so sei man dabei dies aufzuklären.

Link: Finanzministerium

Link: Österreich

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