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Steuer, Veranstaltung

SOT Sommergespräche 2013 beleuchteten die Vereinbarkeit von Gleichheit und Freiheit

SOT Sommergespräche 2013 © SOT Süd-Ost Treuhand
SOT Sommergespräche 2013 © SOT Süd-Ost Treuhand

Velden. Die SOT Süd-Ost Treuhand lud zum 14. Mal zu den SOT Sommergesprächen in das Casin­eum des Casino Velden; diesmal unter dem Titel „Gleichheitfreiheit“.

Rund 130 Manager aus Industrie und Wirtschaft sowie Steuer- und Rechtsexperten widmeten sich dabei der Frage, ob „Freiheit“ und „Gleichheit“ sich widersprechen oder ergänzen. 

Nach den einführenden Gedanken von Initiator und SOT-Partner Anton Schmidl eröffnete Robert Misik, Journalist und Sachbuchautor mit einem Impulsreferat die Sommergespräche. Für ihn gehören Freiheit und Gleichheit zusammen, denn Freiheit sei nur dann zu genießen, wenn man allen anderen Gleichheit ermöglicht, daher seien sie „kommunizierende Gefäße“, wird er in einer Aussendung zitiert.

„Mehr Freiheit bedeutet mehr Verantwortung“

Journalist Christian Ortner erklärte, dass für ihn Menschen Individuen seien und daher nicht alle gleich sein könnten. Allerdings sei mit mehr Freiheit auch mehr Verantwortung verbunden. Damit tun sich Menschen jedoch schwer, da das Bedürfnis nach Sicherheit sehr groß sei. Er forderte auf, „uns ein Stück Freiheit, dass uns die Politik im Laufe der Jahrzehnte weg genommen hat, zurückzuholen, auch wenn dadurch etwas mehr Ungleichheit entstehen würde“.

Horst Groß, Präsident des Universitätsklubs Klagenfurt, fragte, ob es überhaupt erstrebenswert sei, gleich zu sein. Das Prinzip der Gleichheit stehe immer im Spannungsverhältnis von individueller Gleichheit und Freiheit. Der Preis der Freiheit sei der Verlust der Sicherheit und das mache Angst, so Groß.

„Großes Bedürfnis nach Differenzierung“

Für den früheren Volksanwalt Peter Kostelka sind Gleichheit und Freiheit keine kommunizierenden Gefäße. Er plädierte für soviel Freiheit wie möglich und Gleichheit wie nötig, denn Menschen hätten ein „großes Bedürfnis nach Differenzierung“, so Kostelka. Allerdings gebe es keine Freiheit ohne Gleichheit für viele.

Der ehemalige 2. Nationalratspräsident und Jurist Heinrich Neisser stellte fest, dass die Menschen meist warten bis „von oben etwas verordnet wird, da sie nicht glauben, dass sie die Freiheit haben, es zu tun“. Er forderte mehr liberale Politiker, die das Thema Freiheit thematisieren. Allerdings schaffe die EU Gleichheit durch Gleichbehandlung und habe dies auch mit einem Sanktionssystem verbunden, das dem Freiheitsschutz dient, so Neisser.

„Österreicher nehmen zu viel Unfreiheit in Kauf“

Für Horst Pirker, Vorstand des Entsorgungskonzerns Saubermacher, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Styria Medien Verlags und Universitätsprofessor an der Universität Graz, hat die Ökonomie durch die Globalisierung eine globale Basis gefunden, wodurch Freiheit und Gleichheit gemeinsam unter Druck geraten könnten, da es derzeit auch keinerlei Andeutung eines Gegengewichtes gebe. Auch für ihn nehmen die Österreicher zu viel Unfreiheit in Kauf, um keine Angst haben zu müssen.

Friedrich Spritzey, Partner der SOT in Graz, fasste am Ende die Diskussion zusammen.

Link: SOT

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