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Real Estate & Construction EMEA Conference von Deloitte: „Immobilienmärkte auf gesundem Niveau“

Wien. Rund 100 Deloitte Immobilien-Experten aus 20 Ländern trafen in Wien im Rahmen der Real Estate & Construction EMEA Conference 2013 zusammen, um sich über aktuelle Trends in ihrer Branche auszutauschen.

Ihr derzeitiges Bild von den globalen Immobilienmärkten ist positiv, heißt es: Seit 2012 haben sich die meisten Märkte auf einem „gesunden“ Niveau eingependelt – wenn auch deutlich unter jenem der Boom-Jahre 2006/2007. Für Belebung in zahlreichen Ländern sorgen in letzter Zeit Investoren aus China. Auch für Österreich ergeben sich Chancen.

Auch Österreich habe den Aufschwung der letzten Zeit gespürt, so Alexander Hohendanner, Partner Deloitte Österreich und Leiter des Bereichs Real Estate, in einer Aussendung: „International gilt: Je stabiler ein Markt ist, umso attraktiver ist er für Investoren, dies spricht für Österreich als Investitionsstandort. Hier haben wir in puncto Selbstvermarktung als international attraktiver Wirtschaftsstandort allerdings noch einiges aufzuholen“, so Hohendanner.

Besonderes Potenzial ortet Deloitte bei chinesischen Investoren, die immer stärker auf internationalen Immobilienmärkten präsent seien.

Was chinesische Investoren im Ausland schätzen

Staatliche Restriktionen am heimischen Markt und damit verbundene schwindende Renditen von 1-2 Prozent führe zu einer gesteigerten Investitionstätigkeit von Chinesen im Ausland, so Deloitte. Diese seien zwar nach wie vor mit hohen regulatorischen Anforderungen und Offenlegungspflichten verbunden, Deloitte beobachtet allerdings eine gewisse „Aufweichung“ der Reglements.

Die Kapitalgeber aus China orientieren sich dabei vor allem an Märkten, in denen es bereits große chinesische Communities gibt – wie Australien, Kanada und die USA. Bereits 2012 lag China mit 66 Milliarden Euro auf Platz 3 der größten Investoren in Übersee, für die nächsten fünf Jahre erwarten die Real Estate-Fachleute rund 400 Milliarden Euro, heißt es weiter.

Eine besonders gern gesehene Asset-Klasse seien Hotels und Resorts. Die starke chinesische Reiselust und der damit indirekt beeinflussbare Erfolg der Hotels sei einer der Hauptgründe für die Favorisierung von Hotelimmobilien, so Deloitte.

Starke Trends in Australien und Kanada

Einer der größten Nutznießer der chinesischen Investitionsbereitschaft soll Australien sein, wobei auch hier touristische Immobilien am beliebtesten sind. Insgesamt zeige sich aber ein Wertgewinn in allen Real Estate-Klassen, was unter anderem am niedrigsten Zinsniveau in der Geschichte des Landes liegt.

Zudem empfange Australien Investoren mit offenen Armen, was auch das sogenannte „Gucci-Visum“ zeige. Das Visum ist eine Aufenthaltserlaubnis ab einer Investitionssumme von 5 Millionen australischen Dollar ohne Wirtschaftsförderungsauflage wie die Schaffung von Arbeitsplätzen, die in vielen anderen Ländern vorgeschrieben ist.

Von einem weiteren Trend berichteten die kanadischen Deloitte-Experten: Wie Australien war Kanada weniger hart von der Immobilienkrise betroffen als viele europäische Länder und die USA und zähle heute zu den wichtigsten Investoren in den Vereinigten Staaten, insbesondere bei den Gewerbe- und Büroimmobilien.

„Interessanterweise spielen auch hier die chinesischen Communities eine Schlüsselrolle. Den Großteil der kanadischen Investments tätigen Angehörige der dortigen chinesischen Community“, erklärt Herbert Kovar, Partner Deloitte Österreich und National Leader Chinese Service Group Deloitte.

„Umdenken seitens der Politik“

Die österreichischen Experten leiten aufgrund der internationalen Erfahrungen für den heimischen Markt noch einiges Potenzial ab. Damit Österreich sein Stück vom „Investment-Kuchen“ abbekommt, brauche es aber in mancherlei Hinsicht ein Umdenken seitens der Politik: „Investoren suchen Sicherheit – das heißt, dass Steuerstrukturen langfristig ausgelegt sein müssen und Rulings bzw. Bewilligungsverfahren rasch abgewickelt werden. Auch ein offener Umgang mit den Menschen ist wichtig. Dazu gehören unter anderem rasch erteilte Aufenthaltsgenehmigungen“, so Kovar.

Interessant sei auch der Umstand, dass Chinesen gewachsenen Bestand schätzen. So sollen beispielsweise traditionsreiche Immobilien in attraktiven Stadtzentren wie New York, London, Paris oder eben auch Wien sehr gerne als Wohnsitze gekauft werden.

Österreichs Immobilienmarkt „intransparent“

Aus Erfahrung der Deloitte-Experten stelle sich der heimische Immobilienmarkt als relativ „intransparent“ dar, da sich der Großteil der österreichischen Immobilien im Privatbesitz befindet. Durch ein sinkendes Vertrauen in die staatliche Pensionsvorsorge sei jedoch ein Trend zur privaten Vorsorge in Form von Versicherungen und Fonds zu erkennen, so Deloitte.

Vor diesem Hintergrund verfügen institutionelle Investoren über mehr Mittel für Immobilienkäufe. In Verbindung mit stärkeren Regulatorien für institutionelle Investoren erwartet Deloitte daher auf lange Sicht eine erhöhte Transparenz des Marktes.

Link: Deloitte

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