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Bildung & Uni, Business, Recht

Nachrichtenagenturen weiterhin ohne Binnen-I & Co

APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger ©APA

Gender. Die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen AFP, APA, dpa, epd, Keystone-sda, KNA, Reuters und SID haben neue Schreibregeln aufgestellt.

Konkret wurde ein gemeinsames Vorgehen im Bemühen um diskriminierungsfreie Sprache vereinbart, wie es in einer Aussendung der Austria Presse Agentur (APA) heißt.

Die Agenturen sind mit den von ihnen gewählten Schreibweisen meist beispielgebend für die Medienlandschaft, auch wenn es natürlich keine Verpflichtung zur Übernahme derartiger Regeln gibt. Und wo Medien die Agenturberichte unverändert übernehmen kommt es automatisch zur Durchsetzung der Agentur-Schreibregeln.

Zurückdrängen, nicht ersetzen

  • Im Sinne von Gleichbehandlung und Eindeutigkeit wollen die Agenturen „das generische Maskulinum schrittweise zurückdrängen“, heißt es in der Aussendung – auch wenn es in kompakter Nachrichtensprache zum Teil weiter verwendet wird.
  • Die Entwicklung von genderbezogenen Sonderzeichen werde künftig regelmäßig gemeinsam bewertet.
  • Die Agenturen haben sich darauf verständigt, verstärkt auf geschlechtsneutrale Formulierungen (z.B. „Studierende“ statt „Studenten“) sowie auf die Verwendung der Paarform – also die männliche und die weibliche Form – zu setzen, und die bestehenden Möglichkeiten zum Sichtbarmachen von Diversität konsequent zu nutzen.

In Zitaten sind das I, der Stern, Doppelpunkt & Co erlaubt

Bis auf Weiteres verzichten die Nachrichtenagenturen jedoch auf die Verwendung von Sonderzeichen wie Genderstern, Unterstrich, Doppelpunkt oder Binnen-I. Zum einen sei nämlich noch unklar, ob und welches dieser Zeichen, die auch nicht-binäre Geschlechtsidentitäten abbilden sollen, sich im allgemeinen Sprachgebrauch durchsetzen werde. Zum anderen entsprechen sie aktuell nicht dem Regelwerk der deutschen Rechtschreibung, so die Agenturen. In schriftlichen Zitaten können die Sonderzeichen im Einzelfall jedoch übernommen werden.

Die APA hat ihre redaktionellen Richtlinien zur sprachlichen Gleichbehandlung mit ihren Genossenschaftsmedien sowie mit den deutschsprachigen Agenturen abgestimmt, heißt es weiter. „Die sprachliche Sichtbarkeit von Frauen in unseren Texten ist erklärtes Ziel“, so APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger. „Nicht nur aus gesellschaftlicher Verantwortung, sondern auch auf Basis des journalistischen Grundsatzes, Mehrdeutigkeit zu vermeiden.“

In einer oftmals emotional geführten Debatte bemühe man sich um einen ausgewogenen Weg zwischen Anforderungen an Lesbarkeit und Textlänge sowie an gendergerechte Standards und werde die Handhabung laufend weiter evaluieren, wie es heißt.

Die APA-Gruppe umfasst neben der Nachrichtenagentur eine Reihe an Tochtergesellschaften, die in Informations-, Kommunikations- und IT-Märkten tätig sind. Ein unternehmensübergreifender Leitfaden zur sprachlichen Gleichbehandlung forciere die konzernweite Nutzung diskriminierungsfreier Sprache.

 

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