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Business, Finanz, Recht

Fixe oder variable Kreditzinsen? FMA vergleicht Szenarien

©ejn

Kreditrückzahlungen. Die Finanzmarktaufsicht FMA rechnet den Unterschied zwischen fixen und variablen Kreditzinsen vor: Bei sehr ungünstiger Zinsentwicklung müssen Kreditnehmer um rund ein Drittel mehr zurückzahlen.

Konkret erklärt die österreichische Finanzmarktaufsicht FMA in der neuen Ausgabe ihrer Informationsreihe „Reden wir über Geld“ den Unterschied zwischen fixen und variablen Kreditzinsen: Während fixe Zinsen von einem steigenden Marktzinsatz nicht betroffen sind, richten sich variable Kreditzinsen nach dem Markt, würden also bei steigendem Zinsniveau ebenfalls deutlich anziehen.

Derzeit herrscht bekanntlich hohe Inflation, die Zentralbanken beginnen über spürbare Erhöhungen der – historisch tiefen – Leitzinsen nachzudenken. Zwar streiten die Experten immer noch, wie lange dieser Inflationsdruck anhalten wird, doch ein Thema ist die Frage der fixen oder variablen Verzinsung von Krediten gerade vor dem Hintergrund von Krisen wie dem Ukraine-Krieg zweifellos.

„Wir erleben derzeit ein historisch niedriges Zinsniveau – mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werden die Zinsen mit der Zeit steigen“, so jedenfalls der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller. Ein Fixzinssatz biete Kreditnehmern Sicherheit – mit einem relativ geringen Betrag könne man sich längerfristig gegen sehr hohe Risiken absichern.

Die Vergleichsrechnung

Drei fiktive Szenarien zeigen laut FMA auf, wie hoch die monatlich zurückzuzahlende Kreditrate und der gesamte zurückzuzahlende Kreditbetrag je nach Zinsentwicklung für Kreditnehmer werden können, heißt es dazu.

In dem von der FMA dargestellten Beispiel wird ein Kredit in der Höhe von € 300.000 mit einer Laufzeit von 20 Jahren aufgenommen.

  • Je nach Zinsentwicklung kann die monatliche Rate zwischen € 1.299 bei einer für den Kreditnehmer günstigen und € 2.133 bei einer für den Kreditnehmer ungünstigen Zinsentwicklung betragen. Konkret wurde dabei im für den Kreditnehmer ungünstigen Szenario ein Anfangszinssatz von 0,39% und ein Endzinssatz von 5,91% angenommen, so die FMA. Zu beachten sei allerdings, dass es sich natürlich um ein fiktives Szenario handelt.
  • Der Gesamtrückzahlungsbetrag variiert bei den beiden Szenarien zwischen € 336.176 und € 459.402, also um mehr als ein Drittel des aufgenommenen Betrags. Wählt der Kreditnehmer einen fixen Zinssatz, beträgt der Rückzahlungsbetrag € 347.434. Der Kreditnehmer könne sich hier also – verglichen mit variablen Zinsen im Szenario einer für ihn ungünstigen Zinsentwicklung – € 111.968 sparen, so die FMA.

Der Markt wächst

A propos: Im ersten Halbjahr 2021 wurden in Österreich rund 90.000 private Wohnbaukredite vergeben. Etwa 40% des Neukreditvolumens waren variabel verzinst. Die durchschnittliche Kreditsumme betrug € 180.000 und war damit laut Finanzaufsicht um 15% höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

 

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