Wien. Seit der Gründung der „Regulatory Sandbox“ im Jahr 2020 hat die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) acht FinTechs darin aufgenommen. Eines hat die Konzession für den Vertrieb digitalisierter Wertpapiere erhalten. (Update)
Das Programm bietet den Unternehmen die Möglichkeit, ihre Geschäftsmodelle zu regulatorischer Reife zu entwickeln, so die FMA. Fünf der acht Anbieter streben laut den Angaben eine Zulassung als Crowdfunding-Dienstleister gemäß der EU-Schwarmfinanzierungs-Verordnung ECSP an und die anderen drei beabsichtigen Finanzdienstleistungen in Bezug auf Krypto-Assets und Finanzinstrumente so zu erbringen, dass dies eine Konzession nach dem Wertpapieraufsichtsgesetz 2018 oder dem Bankwesengesetz voraussetzt.
Unter den Teilnehmern befinden sich neben neu gegründeten Startups auch bereits konzessionierte Anbieter, die über die Regulatory Sandbox neue Geschäftszweige und -modelle regulatorisch zur Marktreife entwickeln wollen, heißt es.
Erste Wertpapierkonzession Anfang 2022
Dem ersten Sandboxteilnehmer wurde Anfang des Jahres 2022 eine Wertpapierkonzession für den Vertrieb digitalisierter Wertpapiere erteilt, so die FMA (Update: Ursprünglich hieß es, die Konzession lautete auf den Betrieb einer digitalen Handelsplattform für übertragbare Wertpapiere; diese Angaben hat die FMA jetzt korrigiert). Ein Dienstleister in Bezug auf virtuelle Währungen und ein Crowdfunding-Dienstleister haben Registrierungs- bzw. Konzessionsanträge gestellt, so die FMA.
Die weiteren Teilnehmer befinden sich noch in der Phase, in der sie in Abstimmung mit der Aufsicht die Voraussetzungen für die Erlangung einer Konzession erarbeiten. Voraussetzung für die Aufnahme in die Sandbox ist eine positive Stellungnahme des Regulatory Sandbox Beirats, dem Vertreter der öffentlichen Verwaltung, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Aufsicht angehören.