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Versicherungsmakler: Neues Studium, KI-Tools, Private Equity-Aufmarsch

Klaus G. Koban, Rémi Vrignaud, Christian Eltner, Andreas Krebs ©Amer Productions

Wien. Der neue VÖVM-Präsident Klaus Koban plant ein neues Studium plus Förderpreis, neue KI-Tools und mehr. Auch Konsolidierung durch Private Equity-Investments in Makler sei Thema.

Koban ist langjähriger geschäftsführender Gesellschafter von Koban Südvers. Er tritt im März 2024 die Nachfolge von Andreas Krebs an, der die Ehrenpräsidentschaft des Verbands Österreichischer Versicherungsmakler (VÖVM) übernommen hat. Der VÖVM, der heuer das 70-jährige Bestehen feiert, fokussiert u.a. auf (Groß-)Makler auf dem Gebiet der Industrie- und Gewerbeversicherung. Die Verbandsmarke „DIE 100“ soll zum Ausdruck bringen, dass die größten und professionellsten Branchenvertreter den Verband tragen, wie es auf der Website heißt.

Der neue Vorstand des VÖVM setzt sich zusammen aus: Hans Hajek, Andreas Krebs, Constanze Schinner, Andreas Schmitt, Wilhelm Hemerka, Birgit Wieser, Gerald Tschrepitsch, Christian Schäfer, Klaus G. Koban, Herbert Jindracek, Alexander Tayenthal, Siegfried Fleischacker, Dieter Freund und Michael Patocka.

Die Schwerpunkte der Präsidentschaft

„Der Versicherungsmarkt wird sich in den kommenden Jahren dynamisch wandeln, wobei neue gesetzliche Vorschriften wie IDD, DSGVO, POG und ASG eine wesentliche Rolle spielen“, erklärt Koban. Der VÖVM werde daher die europäischen Entwicklungen genau verfolgen, insbesondere in Bezug auf Provisionsfragen, Weiterbildungsvorschriften sowie Beratungs- und Informationspflichten. „Unser Hauptziel bleibt es, die Regulierung auf ein angemessenes Maß zu reduzieren, wobei der Schutz der Versicherungskunden oberste Priorität hat“, so Koban.

Koban betont in einer Aussendung die Dialogorientierung des Verbands und die Notwendigkeit eines verstärkten Austauschs mit Risikoträgern, um die Bedürfnisse von Kunden und Versicherungsträgern zu erfüllen. Ein besonderes Anliegen sei es ihm, dass die Versicherungsmöglichkeiten für die österreichische Industrie und das Großgewerbe erhalten bleiben.

Laut Koban gewinnen derzeit Private-Equity-Aktivitäten in Europa zunehmend an Fahrt: „In Österreich verzeichnen wir das Interesse von 10 Anbietern, den österreichischen Versicherungsmaklermarkt zu konsolidieren“, erklärt Koban. „Dieses Modell hat unserer Branche neue Dynamik verliehen. Als VÖVM werden wir mit diesen Gruppen zusammenarbeiten und sie zum Dialog einladen.“

Neue Experten für Fachthemen

Neben den bisherigen Aktivitäten soll das Fach-Know-how in den Vordergrund gestellt werden, heißt es weiter. In diesem Zusammenhang werden Andreas Schmitt für Industrieversicherungen und Risikomanagement, Birgit Wieser für betriebswirtschaftliche Aktivitäten, Wilhelm Hemerka für die Vertretung im BIPAR (Europäischer Verband der Versicherungs- und Finanzintermediäre) und Constanze Schinner für den Ausbau des Netzwerks für Frauen ihre Fachkenntnisse einbringen.

Suche nach Talenten, KI-Einsatz bei Maklern, Doktorat und mehr

Als Herausforderungen für den VÖVM ortet Koban die demographischen Veränderungen sowie die Suche nach Nachfolgern und neuen Talenten. Wichtig sei insbesondere die verstärkte Einbindung von Frauen in der Versicherungsmaklerbranche. Ein neuer „Young Experts-Kreis“ soll junge Talente gewinnen und fördern.

Koban strebt darüber hinaus an, „dass ein eigenes Doktoratsstudium angeboten wird, um dem Trend zur Spezialisierung gerecht zu werden. Zudem soll ab 2025 ein eigener Förderpreis für die beste wissenschaftliche Arbeit im Versicherungsbereich ausgeschrieben werden.“

Ein weiterer Schwerpunkt liege auf der Nutzung fortschrittlicher Technologien und der Förderung der Digitalisierung. Das Feld der Digitalisierung bietet ein breites Spektrum für Versicherungsmakler im Vertrags-, Schaden- sowie im Kundenservice. Eine entscheidende Bedeutung werden auch KI-Tools für Deckungskonzepte und Deckungsvergleiche sowie für die Schadenabwicklung erlangen, heißt es. Nicht zu vergessen sind auch Tools für das Finanz- und Controllingwesen. Hier gelte es Rechtssicherheit im Dreiecksverhältnis Versicherer – Makler – Kunde herzustellen. „Dabei sind auch allfällige Anpassungen des Maklergesetzes des VersVG bzw. VAG erforderlich“, so Koban.

Die Europäische Kommission hat kürzlich ein neues Artificial Intelligence Office eröffnet, das bei der Umsetzung des AI Act führend sein werde. Koban: „Versicherungsnehmer sollten entscheiden können, welche Daten sie freigeben, und es sollte vollständige Transparenz geben“.

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