Helmut Maukner © Ernst & Young
Wien. Österreichische Studenten hegen kaum den Wunsch, ein eigenes Unternehmen zu gründen: nur für jeden Dritten ist die Unternehmensgründung mittelfristig ein Karriereziel. 76% der Studenten streben eine Festanstellung an – direkt nach dem Uni-Abschluss vor allem in Klein- und Mittelbetrieben, später vorwiegend in Großunternehmen.
Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie, die vom Center for Family Business der Uni St. Gallen und der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young durchgeführt wurde.
Für die Studie wurden weltweit 93.300 Studenten – davon 4.500 aus Österreich – nach ihren Karrierewünschen und ihrer Haltung zu Selbstständigkeit und Unternehmertum befragt.
Ihre Berufskarriere möchten österreichische Studenten vorwiegend in Klein- und Mittelbetrieben (KMUs) starten: 34% der Befragten geben an, nach dem Studium ein Angestelltenverhältnis in KMUs anzustreben.
KMUs werden jedoch von vielen Studierenden nur als vorübergehendes Sprungbrett angesehen. Lediglich jeder Sechste kann sich vorstellen, fünf Jahre nach Abschluss des Studiums noch in einem Klein- und Mittelbetrieb tätig zu sein. Großunternehmen rücken mit dem Fortschritt der Karrierebestrebungen ins Zentrum des Interesses.
„Für KMUs, die ja den überwiegenden Teil der österreichischen Unternehmen ausmachen, wird es entscheidend sein, den Studenten die Vorteile der Beschäftigung in kleineren und mittleren Unternehmen zu vermitteln, um das Potenzial hochqualifizierter Absolventen langfristig nutzen zu können“, erklärt Helmut Maukner, Country Managing Partner bei Ernst & Young in einer Aussendung.
Unternehmensgründung kein erstrebenswertes Ziel
Die Selbstständigkeit ist für den Großteil der österreichischen Studierenden kein erstrebenswertes Ziel. Nur jeder Dritte will fünf Jahre nach Studienabschluss ein eigenes Unternehmen gegründet haben oder ein bereits bestehendes Unternehmen übernommen haben.
Anders zeigt sich die Lage in den englischsprachigen Ländern Europas: in Großbritannien und Irland wollen 40 bzw. 37 Prozent der Studierenden in einem selbst gegründeten Unternehmen arbeiten. In Mexiko (60%), Argentinien (54%) und Russland (47%) liegt die Rate sogar noch höher.
Link: Ernst & Young