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Bildung & Uni, Business, Recht

Wissenschaftspreise der Margaretha Lupac-Stiftung vergeben

©ejn

Parlament. Der Wissenschaftspreis 2021 geht an die Politologen Ulrich Brand (Uni Wien) und Johannes Pollak (Webster) sowie an den Juristen Thomas Olechowski (Uni Wien, ÖAK).

Das Kuratorium der Stiftung folgte in seiner Sitzung vom 7. Oktober 2021 einstimmig den Vorschlägen der Jury, so die Parlamentskorrespondenz. Der Wissenschaftspreis wird zu gleichen Teilen jeweils für das bisherige wissenschaftliche Gesamtwerk der Preisträger vergeben.

Der Preis und die Stiftung

Die 1999 verstorbene Margaretha Lupac hat dem österreichischen Parlament für eine gemeinnützige Stiftung (Margaretha Lupac-Stiftung für Parlamentarismus und Demokratie) € 1,5 Mio. hinterlassen. Daraus werden seit 2004 alternierend ein Demokratie- und ein Wissenschaftspreis des Parlaments finanziert, der mit jeweils € 21.000 dotiert ist.

Angesichts der Jury-Entscheidung 2021 hob der Kuratoriumsvorsitzende, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, die Vielfalt und Qualität der eingereichten Arbeiten hervor. Die drei ausgezeichneten Wissenschafter stellen aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven alle mit kritisch-wachem Blick das große Thema der notwendigen steten Arbeit an der und für die Demokratie in den Mittelpunkt, heißt es.

Die Preisträger 2021

  • Ulrich Brand ist Professor am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Wien. Er habe wichtige Beiträge zu den Grenzen der bestehenden Demokratie erbracht. Im Mittelpunkt stehe dabei die Frage wie man demokratisch-parlamentarische Strukturen und Prozesse auch in Österreich trotz Globalisierung und ökologischer Krise bewahren, schützen und stärken könnte. Dass und wie demokratische Institutionen thematisch und in Bezug auf Partizipation geöffnet werden müssen, um ein nachhaltiges Wohlstandsmodell zu schaffen, steht im Mittelpunkt seiner Forschungen.
  • Johannes Pollak ist Rektor der Webster Vienna Private University und Vorsitzender des Vorstands für Europäische Politik in Berlin. Er beschäftige sich seit nunmehr drei Jahrzehnten mit den Themen Demokratie und Europäische Integrationsforschung. Seine Beiträge seien wichtige Beiträge zur politischen Theorie, wobei es ihm gelinge, politische Theorie mit der Praxis zu kombinieren. 2019 kommt er z.B. in einem mit Katrin Auel publizierten Beitrag zur ernüchternden Conclusio, dass die Kontrollfunktion von Parlamenten schwach ausgeprägt ist, allerdings versucht wird, diese Schwäche mit einer verstärkten Öffentlichkeitskommunikation zu kompensieren.
  • Thomas Olechowski ist Professor für Rechtsgeschichte an der Universität Wien, wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Geschäftsführer des Hans-Kelsen-Instituts. 2020 konnte er das mehr als zehnjährige Projekt einer historisch akkuraten und quellenkritischen Biographie Hans Kelsens fertigstellen und veröffentlichen. Dieses epochal anmutende Werk beschäftige sich auch mit den Themen Demokratie und Parlamentarismus in Kelsens Werken, der als „Architekt“ der österreichischen Bundesverfassung gilt.

Pandemiebedingt werde der Wissenschaftspreis 2021 gemeinsam mit dem Demokratiepreis 2020 erst im Frühjahr 2022 im Rahmen eines Festaktes im Parlament verliehen.

 

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