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EQS Group wächst im 3. Quartal um 17 Prozent

Achim Weick ©EQS Group

Compliance Tools. Die EQS Group AG wuchs im dritten Quartal 2022 um 17 Prozent. Der Effekt des anorganischen Wachstums läuft freilich aus – dafür naht 2023 das deutsche Hinweisgeberschutzgesetz.

Die börsenotierte EQS Group AG ist laut aktuellem Quartalsbericht auch im dritten Quartal 2022 zweistellig gewachsen, obgleich die Umsetzung des Hinweisgeberschutzgesetzes in Deutschland (und Österreich) noch nicht erfolgt sei und der Effekt des anorganischen Wachstums ausläuft.

  • Der Konzern erzielte demnach in den Monaten Juli bis September Umsatzerlöse in Höhe von 15,05 Mio. Euro (Vorjahr 12,87 Mio. Euro). Dies entspreche einem Zuwachs von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
  • Das EBITDA stieg auf 1,40 Mio. Euro (Vorjahr TEUR 946). Der Konzernüberschuss belief sich auf TEUR -353. Euro Das Ergebnis je Aktie betrug demnach -0,03. Euro (negativ).

Während die Umsatzzuwächse im ersten Halbjahr innerhalb des Planungskorridors lagen, bremsten im dritten Quartal die Verzögerungen bei der Umsetzung der EU-Hinweisgeberrichtlinie das Wachstum, welches nach wie vor durch die deutliche Zunahme beim Absatz von Compliance-Cloud-Produkten geprägt ist, heißt es. Bislang haben erst 9 Staaten in der EU das Gesetz eingeführt.

Das Nahen der Whistleblower

Zudem war der Umsatzbeitrag durch die Übernahme der Business Keeper GmbH (Juli 2021) durch das Auslaufen des Basiseffekts deutlich geringer, heißt es. Dennoch setzte im dritten Quartal 2022 bereits die Skalierung im operativen Geschäft ein, so die EQS Group: Das EBITDA stieg demnach mit 48 Prozent deutlich stärker als der Umsatz (17 Prozent). Dies werde sich in den kommenden Quartalen mit zunehmender Verankerung der EU-Hinweisgeberrichtlinie in nationales Recht fortsetzen. In Deutschland, dem wichtigsten Markt, rechne man in Kürze mit der Umsetzung des Hinweisgeberschutzgesetzes und „sodann mit einem dynamischen Kundenwachstum in den kommenden Monaten“, so der Quartalsbericht.

Im Segment Compliance konnte der Umsatz in den ersten neun Monaten 2022 um 48 Prozent gesteigert werden. Im Segment Investor Relations gingen die Umsatzerlöse leicht um 2 Prozent zurück. Die jährlich wiederkehrenden Erlöse weisen auf Konzernebene nach neun Monaten eine Quote von 88% auf.

Neue langfristige Konsortialfinanzierung mit ESG-Komponenten

Die EQS Group AG habe außerdem das Akquisitionsdarlehen der Commerzbank über ursprünglich 50 Mio. Euro zum Erwerb der Business Keeper GmbH unter Führung der Commerzbank neu strukturiert. Nach Tilgungen aus den Mitteln der Kapitalerhöhung im Frühjahr erfolgte eine Refinanzierung im Rahmen eines Konsortialkredits in Höhe von 30 Mio. Euro. Das Darlehen hat demnach eine Laufzeit von 5 Jahren und werde von einem Bankenkonsortium, bestehend aus Commerzbank, Deutsche Bank und Kreissparkasse Biberach bereitgestellt. Bei den Zinsen komme u.a. eine ESG-Komponente zum Tragen, die mit Performance-Werten zur Diversity und Einsparung von CO2-Äquivalenten korreliert.

Teilnehmerrekord bei der ECEC

Mit 7.500 Anmeldungen aus 140 Ländern verzeichnete die diesjährige European Compliance & Ethics Conference (ECEC) einen neuen Teilnehmerrekord und ist damit das größte europäische Branchen-Event für Compliance, Ethics und ESG, so deren Veranstalter: Die ECEC wurde von der EQS Group AG vor drei Jahren ins Leben gerufen. Die Auszeichnung für herausragende Compliance-Projekte, der ECEC Award, ging heuer erstmals in die Schweiz. Im Live-Voting setzte sich die Novartis AG vor dem TÜV Austria durch.

Achim Weick, Gründer und CEO der EQS Group AG: „Die European Compliance & Ethics Conference trifft den Nerv der Zeit und wird auch in Zukunft die Plattform für die europäische Compliance-Branche sein. In Deutschland steht die Umsetzung des Hinweisgeberschutzgesetzes nun kurz bevor und wir erwarten diese noch in diesem Jahr. Als größter europäischer Anbieter für Hinweisgebersysteme rechnen wir mit einem dynamischen Kundenwachstum ab dem Zeitpunkt der Verabschiedung des Gesetzes. Darauf sind wir bestens vorbereitet. Den genauen Zeitpunkt der Umsetzung haben wir leider nicht in der Hand.“

Den Ausblick ändert das Unternehmen nun ab: Aus heutiger Sicht sei mit einer Verschiebung des erwarteten starken Neukundenwachstums im Zuge der Whistleblower-Gesetzgebung in das Geschäftsjahr 2023 zu rechnen und das Erreichen des ursprünglichen Planungskorridors für Umsatz, Neu-ARR und Neukunden nicht mehr zu erwarten. Daher plane man für das Geschäftsjahr 2022 nun mit einem Umsatzanstieg von 25 Prozent auf dann rund 63 Mio. Euro. Das EBITDA soll bei rund 6 Mio. Euro liegen.

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