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Business, Jobs, Recht, Steuer

Frauen-Karrieren: „Bei KPMG sind heuer 43% der neuen Partner weiblich“

Michael Schlenk ©KPMG

Interview. In der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung haben Frauen die Mehrheit – außer in der Chefetage. Das gilt auch für KPMG Österreich. Bei den nächsten Beförderungen soll aber fast Gleichstand herrschen, sagt Senior Partner Michael Schlenk.

Extrajournal.Net: Wie entwickelt sich der Anteil der Frauen im Bereich Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung derzeit generell? Nimmt er weiter zu oder ist eine gewisse Abflachung festzustellen?

Michael Schlenk: Erfreulicherweise ist die berufliche Tätigkeit in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung für Frauen attraktiv. Die Branche weist daher einen hohen, aus unserer Sicht jedenfalls stabilen Anteil an Frauen auf. Bei KPMG Österreich liegt der Frauenanteil aktuell bei insgesamt 54 Prozent.

Droht der Branche ein Fachkräftemangel oder hält die Zahl der Nachwuchskräfte mit den offenen Stellen mit?

Michael Schlenk: Der aktuelle Fachkräftemangel und der sich aus mehreren Gründen zuspitzende Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt stellen gerade für uns als Dienstleistungsunternehmen große Herausforderungen dar. Es ist heute mehr denn je unverzichtbar, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden und talentierten und hochqualifizierten Menschen ein optimales Arbeitsumfeld zu bieten. Auch unsere Werte und Unternehmenskultur sind entscheidende Faktoren im Wettbewerb um High Potentials.

Wir setzen dazu zahlreiche Maßnahmen in den Bereichen Entwicklung und Karriere, Inklusion, Diversität und Gleichberechtigung sowie Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Darüber hinaus sind die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter*innen für uns wesentliche Bausteine.

Zuletzt sieben neue Partner und nur eine neue Partnerin im Advisory

Wie entwickelt sich der Frauenanteil bei KPMG insgesamt – in der gesamten Beschäftigtenzahl und im Management? Aktuell sind ja 5 von 30 Audit Partnern bei KPMG Frauen, im Bereich Tax sind es 4 von 30. Das ist ein Anteil von 16,7% bzw. 13,3%, etwas mehr als in den letzten Jahren. Im Bereich Advisory gibt es aktuell insgesamt 38 Partner – um sieben mehr als vor zwei Jahren. Die Zahl der Partnerinnen ist aber nur um eine gestiegen, von 2 auf 3, was einen Anteil von nur 7,9% bedeutet.

Michael Schlenk: Bei KPMG Österreich sind aktuell 54 Prozent Frauen und 46 Prozent Männer aus insgesamt 38 Nationen tätig. Diversität, Inklusion und Gleichstellung sind damit nicht nur Teil unseres Commitments zum Impact Plan von KPMG International, sondern werden im Unternehmen auch tagtäglich gelebt. Der Anteil an Frauen ist stabil, wenn nicht sogar leicht steigend.

Wenn man die Verteilung nach Karrierelevels betrachtet, zeigt sich allerdings eine Abflachung der Kurve ab dem Level Senior Manager*in. Im Verlauf der Karriere dreht sich also das Bild und wir sehen mehr Männer als Frauen in Führungspositionen. Wir haben uns daher schon in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Chancengleichheit auseinandergesetzt und zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen, um die Anzahl von Frauen in den Führungsebenen zu erhöhen.

Wir sind noch nicht dort, wo wir hinwollen, aber die aktuellen Entwicklungen zeigen ein sehr positives Bild. Von den insgesamt 14 Personen, die wir im Laufe des Jahres 2023 neu in unsere Partnerschaft aufnehmen werden, sind sechs Frauen. Das ist immerhin ein Anteil von 43 Prozent. Auch bei KPMG Law zeigt sich die erfreuliche Situation, dass mittlerweile drei von sieben Partner*innen weiblich sind.

„Bis Parität herrscht, ist es noch ein langer Weg“

Gibt es spezifische Programme zur Förderung von Frauen bei KPMG?

Michael Schlenk: Wir haben 2018 ein Business-Mentoring-Programm ins Leben gerufen, das sich gezielt an weibliche High Potentials richtet. 96 Teilnehmerinnen haben seither das Angebot angenommen und viele davon sind mittlerweile in Führungspositionen, einige auch als Partnerinnen, tätig. Eine weitere starke Initiative ist die internationale Plattform KPMGs Network of Women (KNOW), die vor einigen Jahren auch in Österreich implementiert wurde. Wir möchten damit Bewusstsein für Diversität und unterschiedliches Führungsverhalten schaffen und weibliche Führungskräfte gezielt darin unterstützen, ihre Ambitionen und Karriereziele bei KPMG zu verwirklichen.

Ganz unabhängig von Karrierelevel oder Tätigkeitsbereich gibt es außerdem seit 2019 World of Women (WOW), gegründet von Mitarbeiterinnen für Mitarbeiterinnen. Das Netzwerk bietet monatlich inspirierende Vorträge und Tipps für Karriere und Arbeitsleben.

Darüber hinaus ist es uns als Arbeitgeber ein besonderes Anliegen, flexibel auf die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Mitarbeiter*innen zu reagieren. Für die beste Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt es bei uns eine Vielzahl von individuellen Arbeitszeitmodellen. Bis insgesamt Parität von Frauen und Männern in Führungspositionen herrscht, ist es aber noch ein langer Weg und wir werden auch in Zukunft unsere Initiativen weiterführen und ausbauen, mit starkem Engagement für Chancengleichheit und Vielfalt am Arbeitsplatz.

Im Interview

Michael Schlenk ist Senior Partner bei KPMG Österreich.

Serie Frauen-Karrieren bei den Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzleien

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