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So will Steuerberater- und Prüfer-Plattform taxado punkten

Markus Isack, Wolfgang Deutschmann, Ursula Kilzer ©Katharina Schiffl

Interview. taxado-Gründer Wolfgang Deutschmann, Steuerberaterin Ursula Kilzer und WU-Experte Markus Isack über den Nachwuchsmangel in Steuer- und Wirtschaftsprüfungskanzleien.

Extrajournal.Net: taxado will sich als die Job-Plattform für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer etablieren. Wo sehen Sie die Defizite von allgemeinen Recruiting- und Social Media-Plattformen, wie wollen Sie bei Kanzleien und Jobsuchenden punkten?

Wolfgang Deutschmann: taxado ist von Vornherein speziell für Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen entwickelt worden. Im Kampf um Nachwuchstalente behindern derzeit vor allem alte Vorurteile, immergleiche Stellenangebote und wenig Vernetzungsmöglichkeiten die Branche. Wir wollen die richtigen Talente bieten und dabei u.a. durch automatisches Matching für die Kandidat:innen die richtigen Kanzleien finden. Wir sehen uns weniger als Job-Plattform, sondern eher als spezialisiertes „Linked:in“ und Informationsplattform. Dazu haben wir zum Start rund 1.500 Kanzleien online, die wir per Firmenbuch erfasst haben, über 100 Kanzleien sind bereits als Premium-Kunden auf taxado vorregistriert. Schon vor dem geplanten Launch am 8. November haben sich 300 Talente vorregistriert, bis zum Jahresende wollen wir 2.000 haben.

Wie groß soll die Zahl der User letztlich werden?

Wolfgang Deutschmann: Auf Linked:in alleine finden sich 70.000 bis 90.000 Personen in den relevanten Zielgruppen (StB/WP/Accounting und verwandte Bereiche) in Österreich. Wir wollen nächstes Jahr bei den Usern fünfstellig werden. Dazu wird es Webinare, Podcasts, einen YouTube-Kanal zahlreiche Social Media Aktivitäten für Talente und Kanzleien geben. Wir wollen taxado zum „Must-have“ für alle Steuerberaterinnen und Steuerberater, Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfer und ihre Kanzleien machen – damit können wir gemeinsam dem Fachkräftemangel in dem Bereich besser entgegen wirken.

„Wir wissen, wie man in Frage kommende Personen erreicht“

Als spezialisierte Plattform können wir nämlich viele Dinge umsetzen, die für einzelne Kanzleien zu teuer oder zu aufwändig sind. Wir betreiben außerdem schon mehrere Jahre Recruiting über Social Media für Kanzleien und wissen daher, mit welchen Inhalten wir die in Frage kommenden Personen erreichen.

Die Anzahl der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen in Österreich hat sich in den letzten Jahren bereits stark erhöht. Geht dieser Trend so weiter? Wie knapp ist Nachwuchs wirklich?

Ursula Kilzer: Laut Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen (KSW) gibt es derzeit in Österreich mehr als 6.000 Steuerberater:innen und knapp 2.000 Wirtschaftsprüfer:innen sowie mehr als 4.200 Berufsanwärter:innen. Die Branche wächst weiterhin stark, sie wird ja auch immer differenzierter aufgrund des technologischen Fortschritts, der globalen Entwicklung und somit Internationalisierung und den hohen Kundenerwartungen. Viele zusätzliche Vorschriften wie das Verrechnungspreisdokumentationsgesetz, das Thema Environmental Social Governance (ESG) sind wieder neue Herausforderungen die umzusetzen sind.

Zusätzliche Mitarbeiter:innen werden daher laufend gesucht, der Bedarf aber auch die beruflichen Chancen sind gegeben. Aus diesem Grund startet auch die Akademie der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen ab dem 3. November gemeinsam mit der FH Campus Wien ein innovatives berufsbegleitendes Studienformat: Bachelor Professional in Tax Management – eine auf Steuerrecht und Wirtschaft spezialisierte akademische Ausbildung – zugeschnitten auf die Anforderungen unseres Berufsstandes.

„USA überlegt mehr Zuwanderung von Accounting-Fachkräften“

Markus Isack: Starker Nachwuchsbedarf herrscht auch bei den Wirtschaftsprüfern, die sich derzeit in einer Transformation ihrer Geschäftsbereiche befinden. Viele neue Aufgaben kommen insbesondere aus dem Bereich der Nachhaltigkeit, dabei ist der Bedarf an neuen Mitarbeitenden sowohl in den klassischen Accounting Bereichen als auch in den neuen Bereichen groß. Das führt dazu, dass Master-Studierende oft schon Teilzeit-Arbeitskräfte in Kanzleien sind und somit das Recruiting mittlerweile schon bei Bachelor-Studierenden startet. Blickt man nach USA, wird dort bereits über Möglichkeiten für Erleichterungen der Zuwanderung für Accounting-Fachkräfte ähnlich den MINT-Programmen diskutiert.

Im Interview

• Wolfgang Deutschmann (Gründer und Geschäftsführer von taxado)
• Markus Isack (Abteilung für Unternehmensrechnung und Revision an der Wirtschaftsuniversität Wien)
• Ursula Kilzer (Partnerin und Steuerberaterin bei AREA Bollenberger Steuerberatungs GmbH)

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